Telekom-Defekt schuld an falschen 1&1-DSL-Abrechnungen

Ein Router-Defekt der Telekom sorgte dafür, dass einige Kunden des T-DSL-Resellers 1&1 stark überhöhte Abrechnungen für den Monat Dezember bekamen.

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Ein technischer Defekt sorgte dafür, dass einige Kunden des T-DSL-Resellers 1&1 stark überhöhte Abrechnungen für den Monat Dezember bekamen. Dies bestätigte die Deutsche Telekom jetzt. Laut Firmensprecher Wilfried Seibel war eine "defekte Interface-Karte in einem Router" dafür verantwortlich, dass in einer bestimmten Region falsche Traffic-Daten aufgezeichnet wurden.

1&1-Vorstand Andreas Gauger bestätigte, dass der bei nachträglichen Prüfung aller Logfiles eine Häufung der Fehler in einem Postleitzahlenbereich festzustellen war. Damit ist davon auszugehen, dass andere T-DSL-Großkunden wie T-Online und AOL ebenfalls von dem Problem betroffen sind. Die Reseller rechnen ihr Traffic-Aufkommen mit dem selben Datenbestand ab, den auch 1&1 für die Endkunden-Rechnungen nutzt. Allerdings schlägt das Problem dort nicht bis zu den Endkunden durch, weil die Flatrate-Tarife zeit- und volumenunabhängig abgegolten werden. Telekom-Sprecher Seibel versicherte, dass sich bisher außer 1&1 kein Reseller bei der Telekom wegen des Problems gemeldet habe.

Die Telekom hatte Mitte Dezember falsche und unplausible Traffic-Daten an 1&1 übermittelt. Laut einer Rechnung soll ein Kunde in 75 Minuten 12 Gigabyte Daten heruntergeladen haben. Weil er den volumenbeschränkten DSL-Private-Tarif von 1&1 nutzte, schlug in der Rechnung jedes Megabyte, dass über die Fünf-Gigabyte-Grenze hinausging, mit 0,5 Cent zu Buche. Insgesamt soll der Kunde im Dezember fast 382 Gigabyte Traffic verursacht haben. Bis heute hat 1&1 20 Fälle ausfindig gemacht, in denen Kunden überhöhte Rechnungen zugestellt wurden, die der Provider allerdings mittlerweile storniert hat. (hob)