Statement mit der Maske

Man wird sich daran gewöhnen müssen, Atemmasken im Alltag zu tragen. Daher avanciert der Mund-und-Nasen-Schutz nicht nur zum medizinischen Must-have, sondern auch zum neuen Statement Piece. Masken mit Louis Vuitton-Label wurden bereits gesichtet, aber auch Masken mit Botschaften können ein echter Hingucker sein. "Keep your distance" oder auch ein schlichtes "Guten Tag" könnten mögliche Botschaften sein.

Ein Kunsthandwerker aus Florida macht mit seinen Mundschutzen allerdings ein paradoxes Statement. Wie es in einer Meldung vom Deutschlandfunk Nova heißt, stellt er Masken aus Pythonleder und Leguanhaut her. Mit den 90-Dollar-teuren Anfertigungen will er auf das empfindliche Ökosystem des Bundesstaates aufmerksam machen. Dorthin wurden die Schlangen gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts als exotische Haustiere eingeführt, in den Everglades fühlten sie sich dann sehr wohl und vermehrten sich – dank fehlender Fressfeinde – hervorragend. Inzwischen sollen sie eine Bedrohung der heimischen Tierwelt sein. Es gebe sogar eine Belohnung von den Behörden, wenn Jäger Schlangen töten.

Die Haut stellt den Überzug für ein Filtersystem dar, das der Nutzer einsetzen muss. Damit ist die Schlangen- und Leguan-Haut lediglich Verzierung. Ob einem die Masken optisch gefallen, darüber lässt sich streiten. Fragwürdig ist allerdings das Zeichen, das der Maskenentwickler Brian Wood damit setzt. Ob aus einer Tierhaut nun Jacken oder Atemmasken gefertigt sind, ist kein Unterschied. Verwerflich ist es in beiden Fällen, selbst wenn Wood behauptet, damit etwas langlebiges zu schaffen, da die Corona-Pandemie uns noch lange begleiten wird.

Aus einer rund drei Meter langen Schlange könne er 10 Masken anfertigen, sagt Wood. Steigt die Nachfrage nach seinen ungewöhnlichen Exemplaren, bleibt ungewiss, ob er mit seinem Design nicht Wilderern in die Hände spielt – und ob dabei dem Design nicht die ein oder andere heimische Schlange zum Opfer fällt, ist ebenso nicht klar.

(jle)