Autohändler erwarten dauerhaft sinkende Umsätze

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • ggo

Die Autohändler in Deutschland stellen sich auf dauerhaft sinkende Umsätze ein. Der Neuwagen-Absatz im Inland werde wegen des demografischen Wandels und der längeren Lebensdauer der Wagen nie mehr die Größenordnungen der vergangenen Jahre erreichen, sagte der Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), Robert Rademacher, der Online-Ausgabe der Branchenzeitung „Automobilwoche“. Der Verbandspräsident bezifferte den Bedarf auf nur noch rund drei Millionen Wagen pro Jahr – die Autoindustrie geht generell von etwa 3,5 Millionen Wagen aus.

„Was wir derzeit im Automobilhandel in Deutschland erleben, ist mehr als eine kleine Delle“, sagte Rademacher. Im ersten Halbjahr wurden mit 1,57 Millionen Autos 9,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum verkauft. Grund dafür sei nicht nur die Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn sowie die Verunsicherung der Verbraucher durch die Klimaschutzdebatte, sondern die fehlenden jungen Neuwagen-Käufer. Der ZDK repräsentiert 40.200 Autohäuser und Werkstätten in Deutschland.

Rademacher warnte die Branche vor zu hohen Preisnachlässen angesichts der Flaute auf dem Automarkt. „Wenn wir weiter von 3,5 Millionen Stück pro Jahr ausgehen, dann holen wir uns die 'Rabattitis' selber ins Haus. Zumal jeder Händler irgendwo immer ein paar Wagen zu viel auf dem Hof stehen hat.“ In den vergangenen zehn Jahren seien in der Branche bereits gut 60.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. (ggo)