Einführung von ESP und eCall „eine Frage der Intelligenz“

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Von
  • ggo

Tausende Autounfälle mit schwersten Verletzungen und Toten müssten nicht passieren, wenn alle Fahrzeuge mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet wären, das ist die Kernbotschaft eines Berichtsentwurfs der ungarischen EU-Abgeordneten Zita Gurmai. Vor allem Stabilitätsprogramme (ESP) gegen Schleudern und in Fahrzeugen eingebaute intelligente Notrufsystem (eCall) könnten demnach großen Nutzen bringen.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass mit eCall, einem bordeigenen Notrufsystem, jedes Jahr bis zu 2500 Menschen in Europa das Leben gerettet werden könnte, weil die Rettungsdienste schneller vor Ort wären. Das eCall-System ist so ausgelegt, dass bei einem Unfall mit dem Auslösen des Airbags auch ein Signal an die Rettungsdienste gesendet wird und diese über den genauen Unfallort informiert werden.

Zita Gurmai verweist in dem Entwurf ihres Berichts auch auf eine Studie der Universität Köln, nach der auf europäischen Straßen jedes Jahr 4000 Menschenleben gerettet und 100.000 Verletzte vermieden werden könnten, wenn alle Fahrzeuge mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP ausgerüstet wären. Letztlich sei die umfassende Einführung solcher Systeme eine Frage der Intelligenz, so die Abgeordnete: „Vor 30 Jahren hat niemand Sicherheitsgurte benutzt …. wie lange wollen wir zögern, das Leben Tausender von Europäern zu retten?“

Sie unterstützt daher das Ziel der EU-Initiative „Intelligente Fahrzeuge“, dass ab dem Modelljahr 2012 alle Neufahrzeuge mit ESP ausgerüstet werden. Laut EU-Kommission betrug der Anteil von Neufahrzeugen, die serienmäßig mit elektronischer Stabilitätskontrolle angeboten werden, 2005 nur rund 40 Prozent, wobei es große Unterschiede zwischen den Ländern gibt. In Italien war nicht mal jedes dritte Fahrzeug mit elektronischer Stabilitätskontrolle ausgestattet, während es in Schweden bereits 85% waren.

Nach der Abstimmung im Verkehrsausschuss im April soll der Bericht im Juni im Plenum behandelt werden. (ggo)