Mehrheit der Online-Musikfans will nicht zahlen

Zwei neue Studien bestätigen unabhängig voneinander, dass die Mehrheit der Nutzer für Musik aus dem Netz kein oder nur wenig Geld ausgeben will.

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Von
  • Janko Röttgers

Eine neue Studie des Lehrstuhls für Marketing und Management der Universität Hannover belegt, dass die meisten Nutzer von Online-Musikangeboten für diese auch in Zukunft kein Geld ausgeben wollen.

So gaben nur 30 Prozent der befragten regelmäßigen Downloader an, sich für kostenpflichtige Angebote zu interessieren. Hauptgrund für die fehlende Zahlungsbereitschaft ist laut Studie das große Angebot kostenloser Musik im Netz. Auch die Preispolitik der Plattenfirmen im traditionellen Musikgeschäft wurde von den Befragten häufig als Motivationsfaktor für die Nutzung von Tauschbörsen und ähnlichen Angeboten genannt.

Offenbar haben aber auch die zahlungswilligen Online-Musikfans deutlich andere Preisvorstellungen als die Musikindustrie. Rund 50 Prozent der Befragten wären bereit, für einen heruntergeladenen Song 50 Pfennige bis eine Mark zu bezahlen. Mehr als zwei Mark pro Song wollen dagegen nur zwei Prozent der Befragten ausgeben. Für Abo-Angebote wird mehrheitlich eine Preisspanne von fünf bis zehn Mark pro Monat favorisiert.

Die Ergebnisse decken sich in vielen Punkten mit einer neuen Webnoize-Studie. Gegenüber dem US-Marktforschungsinstitut erklärten mehr als 60 Prozent der befragten US-College-Studenten, sich ihre Musik auch in Zukunft über Tauschbörsen wie Gnutella oder Morpheus besorgen zu wollen. Webnoize empfiehlt deshalb der Musikwirtschaft, die Kunden über Mehrwert-Angebote an sich zu binden. Kopierschutz-Mechanismen seien hingegen nicht der richtige Weg.

Mehr in Telepolis: Besser sein als umsonst (Janko Röttgers) / (ame)