AT&T leidet an der Telecom-Misere

Der amerikanische Telefon- und Kabelfernsehkonzern AT&T leidet unter der Krise der Telecom-Branche und der schwächer werdenden US-Konjunktur.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Der amerikanische Telefon- und Kabelfernsehkonzern AT&T litt im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten dieses Jahres unter der Telecom-Misere und der schwächer werdenden US-Konjunktur. Der Umsatz fiel um 7,7 Prozent auf 13,1 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hat im dritten Quartal einen Gewinn von elf Milliarden US-Dollar (3,13 Dollar je Aktie) verbucht. Dabei schlugen sich aber Sondereinnahmen von 13,5 Milliarden US-Dollar aus der Ausgliederung der Mobilfunktochter AT&T Wireless zu Buche. Die Gesellschaft hatte in der Vorjahresvergleichszeit 1,3 Milliarden US-Dollar verdient (0,35 Dollar pro Aktie). Unter Ausklammerung von Sonderposten betrug der Gewinn von AT&T nur 141 Millionen US-Dollar (vier Cents je Aktie) gegenüber 35 Cents je Aktie im dritten Quartal des Vorjahres. Immerhin schaffte es der Telecom-Riese damit, die Erwartungen der Börsianer zu erfüllen.

AT&T setzte in den ersten neun Monaten dieses Jahres 39,5 Milliarden statt 41,6 Milliarden US-Dollar in der Vorjahresvergleichszeit um und verdiente wegen der hohen Sondergewinne 10,5 Milliarden statt 4,8 Milliarden US-Dollar. Die Firma verwies auf das weiter rückläufige Ferngesprächsgeschäft; der Trend werde durch die schwache Konjunktur noch verstärkt. Dagegen legte das Unternehmen im Breitband-, Daten-, Dienstleistungs- und Ortsgesprächgeschäft zu. AT&T will die Investitionen im Unternehmens- und Verbrauchergeschäft im kommenden Jahr um mehr als 20 Prozent reduzieren. Es wolle auch seine Kosten senken und die Schulden weiter abbauen, betonte AT&T-Konzernchef Michael Armstrong.

Die Gesellschaft rechnet damit, dass das negative Umfeld und die Ereignisse vom 11. September die Ergebnisse im vierten Quartal und bis ins Jahr 2002 hinein beeinflussen werden. AT&T erwartet fĂĽr das vierte Quartal einen etwas beschleunigten UmsatzrĂĽckgang gegenĂĽber den vorangegangenen drei Monaten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation dĂĽrfte im Schlussquartal 2001 zwischen 3,4 Milliarden und 3,6 Milliarden US-Dollar liegen. (jk)