Novi statt Calibra: Facebook benennt seine Libra-Geldbörse um

Ob das Digitalgeld Libra genehmigt wird, ist noch offen. Facebook stellt dennoch seine neue Marke Novi für die hauseigene Libra-Wallet-Anwendung vor.

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Novi statt Calibra: Facebook benennt seine Libra-Geldbörse um

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Facebook benennt seine Geldbörse für das geplante Digitalgeld Libra um. Die Wallet-Anwendung soll nun Novi heißen, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte. Der bisherige Markenname Calibra war sehr nahe am Namen Libra. Facebook war federführend bei Konzept und Entwicklung der geplanten Digitalwährung, überließ dann aber die Kontrolle einer Organisation mit Sitz in der Schweiz.

Das Online-Netzwerk betont, dass es jetzt nur noch eines der Mitglieder der Libra Association mit denselben Rechten wie alle anderen Partner sei. Die Wallets sind die digitalen Geldbörsen, über die Verbraucher die Libra-Währung benutzen sollen. Verschiedene Anbieter werden sie präsentieren können. Nach bisherigen Plänen soll aber in Facebook-Diensten wie WhatsApp und Messenger nur die hauseigene Wallet genutzt werden können.

Eine frühe Version von Novi solle Verbrauchern zum Start von Libra zur Verfügung stehen, kündigte Facebook an. Dafür wurde die Firma Novi Financial aufgesetzt, die eine Tochter des Online-Netzwerks ist, aber unabhängig agieren soll. Nutzer müssen ihren Account mit Ausweisdokumenten verifizieren und sollen in ihrer lokalen Währung kostenlos Einzahlungen machen können. Diese sollen dabei in Libra eingetauscht werden und dann so über das Netzwerk des Digitalgelds kostenlose Zahlungen ermöglichen. Auch die Auszahlung in lokale Währungen sei kostenlos.

Zunächst sei nur die Zahlung von Nutzer zu Nutzer möglich – Funktionen für Händler sollen aber ebenfalls folgen. Hier spricht die Novi-Website nur noch davon, dass die Unternehmen mit Novi geringere Bearbeitungsgebühren als anderswo hätten. Womöglich ist ein ähnliches Geschäftsmodell wie bei Paypal angedacht.

Beim Libra-Konzept gab es im April einschneidende Änderungen nach dem starken Gegenwind von Politik und Zentralbanken. Ursprünglich war geplant, dass Libra mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird. Nun soll es auch Libra-Einheiten geben, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind. Zudem wurden die Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung verbessert. Ob das die zahlreichen Kritiker des Digitalgelds befriedet, ist noch offen. (Mit Material der dpa) /

(axk)