"Black Out Tuesday" in Apple-Apps

Als Zeichen gegen Rassismus hat sich Apple einer Protestaktion angeschlossen: Musik- und iTunes-App zeigen auf den Geräten des Herstellers Schwarz.

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"Black Out Tuesday" in Apple-Apps

Apples Musik-App am 2. Juni 2020.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple nimmt am "Black Out Tuesday" teil. Mit Musik-App und iTunes Store zeigen zwei zentrale, in den Betriebssystemen iOS und macOS vorinstallierte Apps am Dienstag teils vollflächige Hinweise auf eine Protestaktion der US-Musikindustrie nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd. Nun sei es "für jeden an der Zeit, sich gegen Rassismus und Ungerechtigkeiten jeglicher Art einzusetzen", schreibt das Unternehmen in einem Hinweis.

Die Aktion solle am Dienstag bewusst die Arbeitswoche stören, erklären die Initiatorinnen Jamila Thomas und Brianna Agyemang, die beide in der US-Musikindustrie arbeiten. "Man werde nicht wieder zum Normalbetrieb übergehen ohne Respekt für die Leben von Schwarzen".

Die milliardenschwere Musikbranche habe vorrangig von der Kunst Schwarzer profitiert und müsse schwarze Gemeinschaften deshalb "schützen und stärken". Die Aktion sei längerfristig angelegt, man werde einen Plan für weitere Schritte vorlegen, heißt es – auch Apple hat hier offenbar Unterstützung zugesagt, wie eine Mitteilung des Musik-Streaming-Dienstes des Konzerns andeutet.

In einer internen Nachricht an die Mitarbeiter betonte Apple-Chef Tim Cook am vergangenen Wochenende, der Konzern werde "eine Reihe an Gruppierungen" mit Spenden unterstützen, darunter die Non-Profit-Organisation Equal Justice Initiative. Er habe von vielen Mitarbeiter erfahren, dass sie sich in ihrer eigenen Haut nicht sicher fühlen, schreibt Cook.

Zwar hätten sich die Gesetze in den USA längst geändert, doch würden ihre Schutzfunktionen nicht universell greifen – Diskriminierung und Trauma dauere in schwarzen Gemeinschaften an. Viele würden sich nichts mehr als eine schnelle Rückkehr zur Normalität wünschen, schreibt der Apple-Chef, doch sei dies nur möglich, wenn man die Ungerechtigkeit ausblende. Um Änderungen zu erzielen, müsse jeder seine eigenen Ansichten und Handlungen überdenken. (lbe)