Kommerziell, aber kostenlos: IDEs für Maker

Der geniale Quelltext-Editor Visual Studio Code von Microsoft ist nur ein Beispiel für Entwicklungsumgebungen, die kommerzielle Hersteller gratis herausrücken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
Kommerziell, aber kostenlos: IDEs für Maker
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Meyer

Vorbehalte gegen Microsoft-Produkte? Der Quelltext-Editor Visual Studio Code könnte Ihre Meinung ändern. Der mächtige Editor kann mit Plug-ins (hier Extensions genannt) zu einer individuellen Entwicklungsumgebung für die eigene Toolchain erweitert werden.

Wir setzen ihn zum Beispiel anstelle der spartanischen Arduino-IDE ein – und schon macht das Schreiben von Arduino- oder ESP8266-Programmen wieder richtig Freude: Kompilieren und Hochladen erfolgt mit einem Mausklick, selbst ein serieller Monitor zum Debuggen ist integriert. Vielprogrammierer schätzen zudem die automatische Code-Vervollständigung, die hervorragende Navigation in langen Quelltexten und die fast allwissende Syntax-Prüfung, die selbst vor gemischtem Javascript-HTML-Code nicht kapituliert. Der Editor ist für Windows-, MacOS- und Linux-Rechner verfügbar.

Microsoft VS Code mit installierter Arduino-Extension

Wer meint, C-Programme sähen aus, als hätte man ein Gürteltier über die Tastatur gewälzt, hat vielleicht eher Lust auf eine gut strukturierte, bestens lesbare objektorientierte Programmiersprache: Embarcadero hat auch das neueste Delphi-Paket in einer Community-Version freigegeben. Der Urenkel von Turbo-Pascal ist immer noch rasend schnell und eignet sich für kleine Kommandozeilen-Tools ebenso wie für große Kundenapplikationen mit aufwendigen GUIs.

Die Embarcadero Delphi-IDE eignet sich für kleinere Projekte genauso wie für große Datenbank-Applikationen.

Bei der LabVIEW-Community-Edition muss man mit einem "Wasserzeichen" auf der Bedienoberfläche leben, ansonstet bietet sie volle Funktionalität.

Die ansprechende Darstellung von Messdaten mit einfach zu erstellenden grafischen Oberflächen ist die Spezialität von LabVIEW, einer grafischen Programmierumgebung; langjährigen c't-Lesern ist sie vielleicht noch vom mehrteiligen Projekt c't-Lab in Erinnerung. Nachdem das Entwicklungssystem einige Jahre nur als unerschwingliche kommerzielle Lizenz (je nach Umfang für mehrere tausend Euro) erhältlich war, hat sich Hersteller National Instruments vor einiger Zeit auf Anregung von Sparkfun entschlossen, nun wieder eine kostenlose LabVIEW-Version für nicht-kommerzielle Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Die Version basiert auf der Professional Edition 2020 und kommt mit dem LINX-Toolkit zur Anbindung an Raspberry Pi, BeagleBoard und Arduino.

(cm)