Huawei entwickelt eigene Schnittstelle für Corona-Warn-Apps

Corona-Tracing-Apps laufen bisher nur auf lizenzierten Android-Handys und Apple-Geräten. Huawei hat nun eine eigene Schnittstelle vorgestellt.

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Google sperrt Android-Updates und den Play Store für Huawei

(Bild: heise online; Daniel Herbig)

Lesezeit: 2 Min.

Huawei will Nutzern seiner unlizenzierten Android-Handys ebenfalls Corona-Warn-Apps zugänglich machen. Dazu entwickelt der chinesische Technik-Konzern eine eigene Schnittstelle für seine Huawei Mobile Services, die anstelle der Google Mobile Services auf Huawei-Handys ohne Android-Lizenz laufen.

Diese Schnittstelle soll es Entwicklern solcher Corona-Apps ermöglichen, ihre Anwendungen auch auf Huawei-Geräten wie dem Mate 30 und dem Huawei P40 anzubieten. Dafür ist allerdings zusätzlicher Aufwand nötig: Die Anwendungen müssten auf die Huawei-Schnittstelle und die Veröffentlichung in Huaweis eigenem App Store angepasst werden.

Ob die von Regierungen in Auftrag gegebenen Corona-Warn-Apps also tatsächlich auf den von der Android-Sperre betroffenen Huawei-Handys veröffentlicht werden, ist nicht klar. In Deutschland wird die Anwendung hauptsächlich von der Deutschen Telekom und SAP entwickelt. Die Apps soll Nutzer über mögliche Kontakte mit Betroffenen informieren und so dabei helfen, Corona-Infektionsketten früh zu erkennen.

Im Rahmen des Handelsstreits mit China hat die US-Regierung Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt, was die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Konzern untersagt. Seitdem darf Huawei auf seinen neu veröffentlichten Handys keine lizenzierten Google-Komponenten mehr verwenden. Huawei benutzt stattdessen die freie Open-Source-Variante von Android, die allerdings ohne Google-Apps und -Dienste auskommen muss.

Die von Huawei "Contact Shield" getaufte Schnittstelle ist Teil der Version 4.1.0.301 von Huaweis Mobile-Diensten HMS Core. Sie nutzt Bluetooth Low Energy, um andere Geräte in der Nähe zu erkennen und mit ihnen zu kommunizieren. Laut Huawei ist Contact Shield mit den Schnittstellen-Lösungen von Google und Apple kompatibel. Unklar ist, ob Huaweis Lösung auf dem Framework basiert, das Google und Apple anderen Entwicklern zugänglich gemacht haben.

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(dahe)