Polizei schaltet illegales Streaming für zwei Millionen Kunden ab

Europaweit wurde eine mutmaßlich kriminelle Vereinigung ausgehoben, die illegal Filme, TV-Sendungen und Sportübertragungen angeboten haben soll.

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Polizei schaltet illegales Streaming für 2 Millionen Kunden ab

Hier wird das Signal des Pay-TV-Senders Sky abgegriffen.

(Bild: Europol)

Lesezeit: 2 Min.

Strafverfolger haben in vier europäischen Ländern elf Personen festgenommen, die verdächtigt werden, illegal Streaming-Dienste, Abo-Fernsehen und Filme angeboten zu haben. 16 weitere Personen sind verhört worden. Während einer konzertierten Aktion seien 50 Server in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden, der Tschechischen Republik, Polen und Spanien vom Netz genommen worden, teilte Europol mit.

Über die Server wurden auf verschiedene Websites in der EU und in Drittländern insgesamt 40.000 verschiedene Inhalte weitergeleitet, die nach Angaben der EU-Justizagentur Eurojust zusammen zwei Millionen Abonnenten zählten. Sie konnten Streaming-Inhalte unter anderem von Netflix, Sky, Amazon und HBO beziehen, und zwar zu Preisen, die weit unter dem Marktwert liegen. Außerdem habe das kriminelle Netzwerk einen Kundensupport über eine "ausgefeilte technische Unterstützung und Qualitätskontrolle über eine eigene Online-Plattform" eingerichtet. Die Kunden konnten per PayPal, Banküberweisungen und Kryptowährungen bezahlen.

Neben den Festnahmen – darunter einer in Deutschland – seien 15 Orte durchsucht worden. Dabei seien eine Immobilie, vier Autos im Wert von einer Million Euro, Schmuck, elektronische Geräte, Bargeld und Kryptogeld im Gesamtwert von 4,8 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Weitere 1,1 Millionen Euro wurden auf elf Bankkonten eingefroren, heißt es von Europol.

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Die als "kriminelle Vereinigung" bezeichnete Gruppe habe seit 2014 hauptsächlich von Spanien aus operiert. Die spanischen Behörden, die seit vergangenem Jahr in diesem Fall tätig wurden, hatten sich ursprünglich mit dem illegalen Verkauf von Sportveranstaltungen über Pay-TV und mit Geldwäsche befasst. Die Ermittlungen wurden später ausgeweitet. In Schweden laufen laut Eurojust seit 2017 parallele strafrechtliche Ermittlungen.

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(anw)