Corona-Kontaktverfolgung: Webdienst statt Zettelwirtschaft in Gaststätten & Co.

Mit einer datensparsamen Alternative will ein US-Unternehmen den Zetteln mit Kontaktdaten in Restaurants ein Ende bereiten.

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Corona-Kontaktverfolgung: Website statt Zettelwirtschaft in Gaststätten & Co.

(Bild: Pressmaster/Shutterstock.com)

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Statt den Zetteln voller Kontaktdaten von Gästen in Restaurants will das US-Unternehmen 360 Virtual Experts eine datenschutzkonforme Alternative in der Corona-Pandemie etablieren: Der Dienst Safelyvisit wurde nun freigeschaltet und setzt auf die Abfrage der Kontaktdaten per Website, wo sie für den Geschäftsinhaber nicht direkt einsehbar sind. Im Fall einer Infektion kann aber automatisch die Information aller betroffenen Besucher per E-Mail ausgelöst werden.

Hintergrund sind Vorgaben für die Kontaktverfolgung von Menschen, bei denen eine Infektion mit Covid-19 festgestellt wurde. So müssen beispielsweise vielerorts Gastronomiebetriebe Daten zu allen Besuchern vorhalten, damit diese informiert werden können, sollte sich ein Gast nachträglich als infiziert herausstellen. Gegenwärtig setzen Betriebe dazu unter anderem auf Zettel, auf denen die Besucher und Besucherinnen Kontaktdaten eintragen, was teilweise nicht sonderlich datenschutzkonform gehandhabt wird.

Safelyvisit sei dagegen DSGVO-konform und gleichzeitig braucht es keine App, die die Besucher installieren müssen. Stattdessen lässt sich der registrierte Unternehmensinhaber einen QR-Code erstellen, den Gäste mit dem Smartphone einscannen können. Darüber gelangen sie auf eine Internetseite, auf der sie ihre Kontaktdaten eintragen können – darunter eine E-Mail-Adresse. Die Bestätigungsmail zeigen sie dann vor und können eingelassen werden. Die Kontaktdaten werden derweil "auf Servern in Deutschland gespeichert, alle Übertragungen erfolgen verschlüsselt per HTTPS", verspricht der Anbieter.

Der Geschäftsinhaber hat keinen Zugriff auf die Daten, außer er meldet eine Infektion. Dann kann eine automatische Information aller betroffenen Besucher veranlasst werden. Alle Kontaktdaten werden dann außerdem für die Weitergabe an die Behörden ausgegeben. Ansonsten würden die Daten aber jeweils nach 31 Tagen "unwiderbringlich gelöscht". Interessierte können den Dienst fünf Tage kostenlos testen, danach werden für eine einjährige Nutzung einmalig 200 US-Dollar fällig.

(mho)