Programmiersprache: Erste Beta von Go 1.15 erschienen

Die Beta-Version der von Google geförderten Programmiersprache gibt einen Einblick, was im August dann über die Ziellinie gehen soll.

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Programmiersprache: Erste Beta von Go 1.15 erschienen
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Von
  • Alexander Neumann
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Google hat eine erste Beta-Version von Go 1.15 veröffentlicht. Jetzt ist es an der Zeit, das nächste größere Release der Programmiersprache zu testen. Im August soll dann die finale Version erscheinen.

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Bei Go 1.15 wird es offenbar keine Änderungen an der Sprache selbst geben. Bei den unterstützten Betriebssystemen gibt es aber sehr wohl einige Änderungen, diese lassen sich den vorläufigen Release Notes entnehmen.

Die Umgebungsvariable GOPROXY unterstützt jetzt das Überspringen von Proxys, die Fehler zurückgeben. Proxy-URLs lassen sich jetzt entweder mit Kommata oder Pipe-Zeichen (|) trennen. Das Ändern des -timeout-Flags macht nun zwischengespeicherte Testergebnisse ungültig. Ein zwischengespeichertes Ergebnis für einen Testlauf mit einem langen Timeout gilt nicht mehr als bestanden, wenn go test mit einem kurzen Timeout erneut aufgerufen wird. Außerdem wurden verschiedene Probleme beim Flag-Parsing in go test und go vet behoben.

Go 1.15 enthält offenbar wesentliche Überarbeitungen beim Go-Linker, die den Linker-Ressourcenverbrauch sowohl hinsichtlich der Zeit als auch des Speichers reduzieren und die Robustheit beziehungsweise Wartungsfähigkeit des Codes verbessern sollen. Bei großen Go-Programmen verhält sich das Linken wohl durchschnittlich 20 Prozent schneller und benötigt durchschnittlich 30 Prozent weniger Speicher. Die wichtigsten Änderungen sind hier anscheinend ein neu gestaltetes Objektdateiformat und eine Überarbeitung der internen Phasen, um die Nebenläufigkeit zu erhöhen.

Auf Bibliothekenebene enthält das neue Release das neue Paket time/tzdata, das die Einbettung einer Zeitzonendatenbank in ein Programm ermöglichen soll. Außerdem wird die Cgo-Bibliothek, über die sich mit Go-Paketen C-Code aufrufen lässt, den C-Typ EGLConfig in den Go-Typ uintptr übersetzen. Ansonsten listen die Release Notes kleinere Änderungen bei den Bibliotheken auf. Das gilt auch für die wenigen Änderungen auf Runtime- und Compiler-Ebene. Das objdump-Werkzeug unterstützt schließlich jetzt das Disassemblieren in GNU-Assembler-Syntax mit dem -gnu-Flag.

Google hatte Go 2009 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und die Programmiersprache als Alternative zu C positioniert. 2015 befreite sich das Projekt von den letzten C-Überbleibseln im Code und besitzt seitdem eine komplett in Go geschriebene Toolchain und Laufzeitumgebung. Die Programmiersprache unterstützt Nebenläufigkeit und entstand vor allem mit Blick auf verteilte Cloud- und Serveranwendungen. Zu den Vorzeigeprojekten gehören Kubernetes, Istio und Docker.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)