Microsofts Visionen eines modernen Betriebssystems

Mitarbeiter von Microsofts Forschungsabteilung haben ihre Visionen von einem Betriebssystem für das nächste Jahrtausend veröffentlicht. Danach ist ein zukünftiges Betriebssystem nicht mehr nur dafür zuständig, die Ressourcen eines Rechners zu verwalten oder ein lokales Netzwerk am Leben zu erhalten. Vielmehr stelle es eine sehr hohe Abstraktionsebene bereit, auf der es letztendlich egal ist, wo in einem globalen Netzwerk bestimmte Daten gespeichert sind und wo die Berechnungen eines Programms stattfinden.

Zukünftige Betriebssysteme müssten in der Lage sein, sich selbst und ihre Umgebung unter Beobachtung zu halten und flexibel auf Fehler oder gewollte Änderungen an der Infrastruktur zu reagieren. Die "Experience" eines Benutzers müsse dieselbe sein, unabhängig davon, wo auf der Welt er sich an einen Rechner setzt. Programmierer sollten nichts mehr mit Registern, Adressen oder Dateien zu tun haben, sondern auf einer deutlich höheren Abstraktionsebene arbeiten.

Hardware-Hersteller und Netzbetreiber wird diese Vision freuen – in dem Dokument ist explizit die Rede davon, dass ein solches Konzept nur mit zukünftig zu erwartender Performance von Rechnern und Netzen umzusetzen ist. Einen neuen Namen wird man für dieses Betriebssystem der Zukunft allerdings noch finden müssen: In dem Dokument ist die Rede von "Millennium" – doch mit diesem Namen existiert bereits ein Betriebssystem aus Redmond, das von den erwähnten Zielen noch ein gutes Stück entfernt ist. (hos)