SAS arbeitet mit Microsoft an Analyse aus der Cloud

Viya, die Analyseplattform von SAS, soll die KI-gestützte Analyse aus der Cloud vereinfachen. Dazu kooperiert man im großen Stil mit Microsoft.

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SAS arbeitet mit Microsoft an Analyse aus der Cloud

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Diercks

Vor rund vier Jahren stellte der Analysepionier SAS erstmals seine für die Cloud konzipierte Viya-Plattform vor. Sie umfasste damals schon alles, was technisch angesagt war: Microservices-Architektur, In-Memory-Umgebung, REST-Schnittstellen sowie den Betrieb in gängigen Cloud-Umgebungen durch Cloud Foundry. Inzwischen gelten Kubernetes und Container hier als unverzichtbar.

Ab Release 4.0, die gegen Ende 2020 verfügbar sein soll, wird Viya daher mit diesen beiden Techniken arbeiten. Laut Anbieter ist zusätzlich eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung von KI-Technik geflossen.

Die neue Version verspricht mehr Agilität in der Entwicklung und eine höhere Geschwindigkeit bei der Inbetriebnahme. Von der Politik der festen Produktzyklen will sich SAS komplett verabschieden. Der Plan ist, neue Features kontinuierlich auszuliefern (Continuous Integration/Continuous Delivery). Durch die Standardisierung der Container gemäß der Open-Container-Initiative sowie Kubernetes soll das Integrieren mit gängigen Cloud-Services und Open-Source-Tools leichter von der Hand gehen. Für die Log-Analyse favorisiert SAS den ELK-Stack (Elasticsearch, Kibana, Beats und Logstash), für das Monitoring die Prometheus-/Grafana-Kombination.

Viya selbst besteht nun aus vier unterschiedlichen Container-Gruppen. Wie üblich zählen dazu zustandslose Container für Microservices und zustandsbehaftete für Betriebsmittel wie RabbitMQ zur Nachrichtenverteilung und Postgres zur Datenspeicherung. SAS selbst steuert eigene Container für Compute Server und Cluster-Umgebung bei, die beide einen hohen Ressourcen-Bedarf hinsichtlich CPU, RAM und I/O aufweisen.


Grundsätzlich eignet sich Viya 4 für den Einsatz in unterschiedlichen Cloud-Umgebungen. Bevorzugt wird jedoch Microsoft Azure, denn beide Unternehmen arbeiten seit kurzem intensiv in Sachen AI/Analytics in der Cloud zusammen. Dazu will man zunächst SAS-Analyseprogramme in Microsofts Cloud-Produkte integrieren, darunter Dynamics 365, Microsoft 365 und die Power-BI-Entwicklungsplattform. 

Die Software COVID-19 Scientific Literature Search and Text Analysis ist ebenfalls neu. Das kostenfreie Tool auf Viya-Basis soll Wissenschaftlern mittels KI, Natural Language Processing und Linguistikregeln helfen, die Flut der Forschungsergebnisse zu Corona-Themen auszuwerten.   (jd)