Smartphones mit dem Google-freien Android-Ableger /e/: Fairphone 3 und Galaxy S8

Die "e Foundation" verkauft entgoogelte Smartphones. Ein Alltagstest auf dem Fairphone 3 und dem Samsung Galaxy S8.

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Smartphones mit dem Google-freien Android-Ableger /e/
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Gaël Duval hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Der Pariser Software-Entwickler will ein Smartphone-Betriebssystem etablieren, das ein hohes Datenschutzniveau bietet und gleichzeitig komfortabel zu bedienen ist. Sein quelloffenes System namens /e/ sei "nicht für Geeks oder Poweruser gedacht", schreibt Duval auf seiner Webseite. Es richte sich an "durchschnittliche Nutzer", die eine Alternative zu Apple und Google suchen.

Duval und seine Mitstreiter haben die Software mit dem unaussprechlichen Namen nicht von Grund auf entwickelt. Es handelt sich um einen Fork des Custom-ROM LineageOS, das wiederum auf den quelloffenen Teilen von Android (AOSP) beruht. Nutzer müssen das System, anders als LineageOS, nicht eigenhändig aufspielen: Duvals gemeinnützige "e Foundation" verkauft einige Smartphones mit vorinstalliertem /e/, darunter das modulare Fairphone 3 als Neugerät (480 Euro) sowie einige gebrauchte und wiederaufbereitete Samsung-Modelle (Galaxy S7 bis S9, 250 bis 480 Euro). Letztere kommen laut Duval vom französischen Wiederaufbereiter Recommerce. Käufer sparen sich die umständliche Installation des Custom ROM, vor der man auch noch den Bootloader entsperren muss. Weiterer Vorteil: Die e Foundation verspricht eine Garantie von einem Jahr (für die gebrauchten Samsung-Geräte) beziehungsweise zwei Jahren (für das Fairphone 3).

Wir wollten herausfinden, wie sich Handys mit dem Alternativ-Android im Alltag schlagen: Taugen sie wirklich für Otto Normaluser? Oder sind sie nur etwas für experimentierfreudige Experten? Für diesen Artikel haben wir uns deshalb ein Samsung Galaxy S8 mit /e/ von der Stiftung schicken lassen und das System auf einem Fairphone 3 selbst installiert. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Frage, welche Figur /e/ auf den beiden Geräten macht.