heise+ Update: Der Newsletter vom 26. Juni 2020

Der wöchentliche Newsletter von heise+: Diesmal über Deep Fakes, Breitband-Internet, PC-Fernwartung, die Programmiersprache Raku und über Gesichtserkennung.

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heise+ Update: 5. Juni 2020
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am Wochenende habe ich Martin Scorseses "The Irishman" tatsächlich schon zum dritten Mal komplett angeschaut. Nicht alle in meinem Bekanntenkreis teilen meine Begeisterung für den Film. Einige fanden ihn zu langatmig, zu langsam, ja schlicht zu langweilig. Die Ästhetik eines nicht ganz so schnell erzählten Spielfilms weiß ich aber trotz all der schnell geschnittenen Serien zu schätzen. Ganz abgesehen davon ist "The Irishman" ein beeindruckender Abgesang auf die großen Mafia-Epen, von Coppolas "Der Pate" bis zu Scorseses "Goodfellas" und "Casino" - keine großen Dons und manische Verbrechensorganisatoren, sondern spießige Kleinbürger, die sich in die Wolle kriegen und dabei die Politik aufmischen.

Besonders umstritten war bei Vielen allerdings gar nicht Ästhetik oder Inhalt des Films - die computertechnische Verjüngung von Robert de Niro, Al Pacino und Joe Pesci in "The Irishman" fiel unangenehm auf, da die Deep Fakes zwar das Aussehen, aber nicht die eher steifen Bewegungen älterer Herren kaschieren konnten. Für solche Deep Fakes auch in großen Kinofilmen ist "The Irishman" jedoch nur das erste, noch etwas wackelige Beispiel. "Neue Filme mit alten Helden" werden uns in Zukunft immer wieder beglücken, wie eine Übersicht über die videotechnischen Möglichkeiten zeigt.