Xe-Grafikchips: Intel-Ingenieur zeigt handflächengroße Prototypen

Die bisherigen Testchips nutzen wie Core- und Xeon-Prozessoren LGA-Fassungen, lassen sich auf den Boards also quasi beliebig austauschen.

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Xe-Grafikchips: Intel-Ingenieur zeigt handflächengroße Prototypen

(Bild: Raja Koduri / Twitter)

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Intels Grafikchefarchitekt Raja Koduri hat über Twitter einen Einblick in die kalifornische Entwicklungsabteilung der kommenden Xe-GPUs gegeben. In diesem Zuge zeigte er drei GPU-Träger, die in Anbetracht ihrer Größe und vorangegangener Leaks für Server gedacht sein dürften (Xe-HP).

Äußerlich ähneln die GPUs eher Intels eigenen Core- und Xeon-Prozessoren als Grafikchips von AMD beziehungsweise Nvidia: Die Grafikchips sitzen auf einer mehr oder weniger kleinen Trägerplatine, die in LGA-Fassungen gesteckt werden und sich unter einem metallenen Heatspreader verstecken. Bei Radeon- und GeForce-Grafikkarten sind die Grafikchips "nackt" auf dem PCB verlötet und haben direkten Kontakt mit den Kühlern.

Koduri erklärte über Twitter, dass sich verschiedene Chip-Revisionen dank der LGA-Fassungen austauschen lassen, ohne für jede Änderung komplette Testboards bauen zu müssen. Ob die finalen Xe-HP-GPUs in dieser Form kommen werden, erscheint allerdings fraglich: Je mehr Pinkontakte ein Träger aufweist, desto schwieriger lässt sich ein gleichmäßiger Anpressdruck realisieren. Intel setzt bei den Testsystemen auf Wasserkühler mit aufwendigen Federkonstruktionen zur Befestigung.

Die beigelegte AA-Batterie (etwa 50 mm lang) gibt Ausschluss darüber, wie groß die Träger sind – ein früheres Bild von Intels Twitter-Kanal ist perspektivisch noch besser für einen Vergleich geeignet. Demnach kommt die kleine GPU auf gut 50 mm × 50 mm, die mittlere auf 50 mm × 80 mm und die große auf 80 mm × 80 mm. Zum Vergleich: Intels Zehnkern-Prozessor Core i9-10900K nutzt einen 37,5 mm × 37,5 mm großen Träger, AMDs Ryzen-Threadripper-Prozessoren kommen auf 58,5 mm × 75,4 mm.

Das Kürzel "ATS" auf einer der Kühlkonstruktionen steht vermutlich für den Codenamen Arctic Sound. Die drei Trägergrößen decken sich mit früher aufgetauchten Dokumenten, die Modelle mit einem, zwei und vier GPU-Tiles aufführten. Eine Tile dürfte in Anbetracht der Größe für einen Grafikchip stehen, denn eine einzelne GPU, die einen über 6000 mm² großen Träger auch nur annähernd ausfüllt, ließe sich gar nicht belichten. Im Falle von "Ponte Vecchio" aus der übernächsten Generation mit 7-Nanometer-Technik kündigte Intel bereits den Einsatz mehrerer Grafikchips an.

(mma)