Schule auf Distanz: Erfahrungen aus drei Monaten Unterricht in der Cloud

Schul-Clouds wurden während des Corona-Lockdowns zur zentralen Lerninfrastruktur. Wie sie sich bewährt haben, zeigt ein Blick auf die Praxis.

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Erfahrungen aus drei Monaten Unterricht in der Cloud

(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 22 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand
Inhaltsverzeichnis

Am 13. März 2020 meldet Innove, das estländische Kompetenzzentrum für Bildung: "Die Schulen wechseln in den Digitalbetrieb." Kein Wort von Ausnahmezustand oder ungeahnten Herausforderungen – die unaufgeregte Botschaft lautet: Der Unterricht geht weiter, nur eben digital. Mit seinem modernen Bildungssystem gehört Estland zu den führenden Nationen auf diesem Gebiet. Seit 1999 verfügen alle Schulen des Landes über einen Internetzugang. 90 Prozent der Bildungseinrichtungen nutzen das landesweite Schulmanagementsystem eKool, über das Lehrer, Schüler, Eltern und die Schulverwaltung miteinander kommunizieren.

So weit ist das deutsche Bildungssystem noch lange nicht. In der ICILS-Studie 2018 (PDF), die Ende 2019 veröffentlicht wurde, belegt der Unterricht in Deutschland beim Einsatz digitaler Medien den vorletzten Platz. Die internationale ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study) untersucht die Digitalkompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen.

Beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das die deutsche Teilnahme an der ICILS-Studie finanziert, ist man sich dieser Missstände durchaus bewusst. Mit dem DigitalPakt Schule, einem Förderprogramm für die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik, will das BMBF dazu beitragen, dass Deutschland bei der Digitalisierung im Bildungswesen vorankommt. Außerdem fördert das Ministerium das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam bei dessen Arbeit rund um Schul-Clouds.