Dritte Beta der nächsten Version von Lotus Notes/Domino

Die dritte Beta-Inkarnation von Rnext bringt einige Neuerungen, unter anderem im http-Task und in den Administrationsfunktionen.

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Knapp drei Monate nach der Freigabe der zweiten Beta der nächsten Version Notes und Domino, immer noch Rnext genannt, stellt Lotus auf der Iris-Webseite nun ein neues Release zum Download bereit. Unverändert gegenüber der zweiten Beta werden folgende Plattformen unterstützt: Notes für Windows und Mac OS, Domino Designer für Windows sowie Domino Server für AIX, Linux, Solaris/Sparc und Windows.

Gegenüber der zweiten Beta hat Iris nun auf allen Domino-Servern einen neuen HTTP-Task sowie die aus dem Apache-Jakarta-Projekt stammende Servlet-Engine Tomcat integriert. Bislang galt dies nur für den Windows-Server. Die Server-Konsole wird nun vom Server entkoppelt. Dazu implementiert Rnext zwei Bestandteile: Controller und Console. Der Controller läuft auf dem Server, die Console auf diesem oder einem anderen Rechner. Man kann damit auch unter Windows von einem entfernten Rechner aus die Server-Konsole bedienen, ohne eine Fernsteuerungssoftware zu verwenden.

Der Designer ermöglicht nun das lang erwartete Remote Debugging von LotusScript-Agents sowie Code Completion für diese Sprache. Weitere Änderungen in der Entwicklung betreffen vor allem Java Server Pages. So kann man Tag Libraries für Macromedia Ultradev erhalten, die eine Entwicklung für Domino Rnext ohne Verwendung des Domino Designers ermöglichen.

Ein zusätzlicher Download mit dem Namen Swiftfile erweitert das Mail-Template um eine Funktion, die den Anwender beim Ablegen von Nachrichten in Ordner unterstützt. Öffnet man eine Nachricht in der Inbox, dann fügt Swiftfile drei Buttons in den Kopf der Nachricht ein, mit denen man die Nachricht in einen der drei automatisch vorgeschlagenen Ordner ablegen kann. Swiftfile versucht aus dem Inhalt der bisher abgelegten Nachrichten zu schließen, welche Ordner für die aktuelle Nachricht infrage kommen. Unabhängig von dieser Hilfestellung kann der Benutzer natürlich auch ein anderes Ziel wählen.

Die seit Notes/Domino R5 ungeliebten Bookmarks hat Lotus bereits in Beta 2 derart erweitert, dass sie ähnlich der alten "Kachelwand" wieder zweidimensional angeordnet werde können. Beta 3 bringt nun eine Konvertierungsfunktion, die einen vorhandenen Workspace in die neuen Bookmarks umwandelt. Die bisher verwendeten Smarticons werden nun durch Toolbars ersetzt, die an jeder Seite des Fensters andocken oder frei schweben können. Ähnlich wie in Microsoft Office lassen sich auch mehrere Toolbars untereinander anordnen.

In der Beta werden nun auch neue Administrations-Funktionen sichtbar, so etwa die neue Certificate Authority (CA). Die Registrierung neuer Anwender kann damit auch an Personen delegiert werden, die keine Zertifizierungsrechte besitzen. Es ist damit nicht mehr erforderlich, entsprechende Zertifikat-IDs an viele Personen herauszugeben. Die neue CA unterstützt nun auch CRLs (Certificate Revocation Lists), mit denen sich ausgegebene Zertifikate wieder ungültig erklären lassen.

Rnext ist jedoch immer noch nicht vollständig: Lotus will in weiteren Betas zusätzliche Funktionen integrieren. Bislang kann man aber davon ausgehen, dass Rnext Anfang nächsten Jahres als endgültige Version erscheinen wird. Lotus hat aber noch keinen endgültigen Release-Termin festgesetzt. (Volker Weber) / (jk)