Hewlett-Packard mit 89 Prozent weniger Gewinn
Der amerikanische Computer- und Drucker-Hersteller hat auf Grund der schlechten globalen Wirtschaftslage einen schweren Gewinneinbruch verbucht.
Der amerikanische Computer- und Drucker-Hersteller Hewlett-Packard hat im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf Grund der schlechten globalen Wirtschaftslage einen schweren Gewinneinbruch verbucht. Der Gewinn sackte gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 89 Prozent auf 111 Millionen US-Dollar ab. Der Umsatz fiel um 14 Prozent auf 10,1 Milliarden US-Dollar. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres setzte Hewlett-Packard 33,7 Milliarden US-Dollar um, fünf Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Gewinn brach um 82 Prozent auf 506 Millionen US-Dollar ein.
Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren verdiente Hewlett-Packard elf Cents je Aktie, im Vorjahr waren es noch 50 Cents. Konzernchefin Carly Fiorina verwies auf den "erheblichen, globalen ökonomischen Abschwung". Die Geschäftsergebnisse reflektierten nach ihren Angaben dieses schwierige Umfeld. Fiorina verwies aber auf die Kostensenkungen und den Inventarabbau. Hewlett-Packard spürt nach ihren Angaben im Unternehmensbereich positives Kundeninteresse. Immerhin entsprachen die Umsätze den – allerdings mehrmals reduzierten – Erwartungen des Unternehmens; die Prognosen von Analysten für den Gewinn ohne Sonderfaktoren hatten sogar bei nur 4 Cents gelegen.
Das Verbrauchergeschäft war von der Konjunkturschwäche am stärksten betroffen. Es befinde sich trotzdem in der Gewinnzone, und die Gesellschaft gewinne oder halte in fast jeder Produktkategorie Marktanteile, erklärte Fiorina. Allerdings fiel der Umsatz bei Heim-PCs um 36 Prozent, da es in Nordamerika eine schwache Nachfrage und Preisdruck gab. Hewlett-Packard habe bei Heim-PCs aber seine Führungsposition behauptet. In Europa habe es einen 67-prozentigen Umsatzanstieg gegenüber der Vorjahresvergleichszeit gegeben. Bei Notebook-Computern sei Hewlett-Packard weltweit auf Platz zwei vorgerückt. Der Druckerumsatz fiel im dritten Quartal um zehn Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Bei Computern gab es einen Rückschlag um 22 Prozent auf vier Milliarden US-Dollar, während die Dienstleistungssparte um drei Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar zulegte.
Die Gesellschaft hatte am 26. Juli die Entlassung von rund 6.000 Mitarbeitern angekündigt, und dies, nachdem die Angestellten unter anderem in Deutschland einem Lohnverzicht zugestimmt hatten. Die Entlassungen werden Sonderbelastungen von bis zu 300 Millionen US-Dollar bringen. Die meisten der betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Stellen bis Ende Oktober verlieren. "Wir haben noch einiges zu tun", meinte Fiorina in ihrem Ausblick auf die nächsten Monate, "aber wir haben auch alles, was notwendig ist." Sie erwartet für das vierte Quartal gegenüber den vorangegangenen drei Monaten auf Grund saisonaler Auswirkungen einen Umsatzanstieg. (kav)