Talkline: Stille Preiserhöhung um 170 Prozent

Mit einer windigen Tarifumstellung bittet Talkline seine Internetkunden zur Kasse.

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Von
  • Ralf HĂĽskes

Noch Anfang des Jahres bewarb Talkline auf der eigenen Homepage einen anmeldefreien Internet-by-Call-Tarif, der in der Nebenzeit mit 0,89 Cent pro Minute zu Buche schlug. Doch wer das in 460 Städten verfügbare Angebot heute nutzt, zahlt beinahe das Dreifache.

Der damals verfügbare Tarif werde seit 8. Januar nicht mehr aktiv vermarktet, begründet Talkline-Sprecher Peter Fuchs die unerwartete Preisänderung. Diese Darstellung ist jedoch nur die halbe Geschichte. Denn genutzt werden kann das anmeldefreie Angebot nach wie vor. Die Nutzer zahlen in den 460 betreffenden Städten jedoch den Preis, der bisher für die Provinzgebiete galt. Und der liegt mit rund 2,49 Cent pro Minute um 170 Prozent über dem alten Angebot. Sprich: Wer die entsprechenden Daten in seinem Dialup-Netzwerk konfiguriert hat, erfährt von der Preiserhöhung daher erst durch die nächste Telefonrechnung.

Über das Internet, so Fuchs, sei ja für die Kunden ersichtlich gewesen, dass es das betreffende Angebot nicht mehr gibt. Daraufhin hätten die Kunden ja nachhaken können. Im Zuge der Euro-Umstellung sei die Preiserhöhung aber unglücklich kommuniziert worden, räumt er ein. "Das bitten wir auch zu entschuldigen."

Ob sich Talkline damit aus der Affäre ziehen kann, ist allerdings fraglich. Im Amtsblatt der Regulierungsbehörde fand sich keinerlei Hinweis auf die Preiserhöhung und selbst auf dem Web-Server von Talkline existiert die Seite mit den alten Preisen weiterhin. Wer von einer hohen Rechnung überrascht wird, sollte sich daher überlegen, ob er dagegen Widerspruch einlegt. (Ralf Hüskes)/ (cp)