Microsoft gibt .NET-Preisstruktur für Entwickler bekannt
Microsoft plant eine dreistufige Kostenstruktur für .NET My Services, abhängig von den Diensten, die integrieren werden sollen.
Auf der Microsoft Professional Developer Conference (PDC) in Los Angeles hat Microsoft-Vizepräsident Bob Muglia erstmals konkrete Preisvorstellungen der .NET My Services bekannt gegeben -- allerdings nur für Entwickler und Service-Anbieter. Den Ausführungen Muglias zufolge plant Microsoft eine dreistufige Kostenstruktur. Diese ist abhängig von den Diensten, die Softwarefirmen in ihre Applikationen und Online- sowie Telecom-Provider in ihre Dienstleistungen integrieren wollen.
Kleine Unternehmen, die lediglich Basisfunktionen wie einen .NET-Kalender oder -Adressbuch integrieren wollen, zahlen 1.000 US-Dollar pro Jahr für den Zugang zu den .NET Services sowie 250 US-Dollar pro Applikation. Für das Standardpaket, das nach Ansicht von Microsoft von den meisten Unternehmen für E-Business-Anwendungen wie eWallet genutzt werden wird, berechnet Microsoft 10.000 US-Dollar im Jahr und 1.500 US-Dollar pro Applikation. Für die dritte Ebene, die beispielsweise unternehmenskritische Anwendungen wie Datenspeicherung im Internet umfasst, will Microsoft individuelle Preise ansetzen. Als typischen Kunden dieser Kategorie nannte Muglia das Telecom-Unternehmen Verizon, das ankündigte, seinen Kunden über Microsofts .NET My Services Dienstleistungen wie Nummernerkennung und Gesprächsweiterleitung auch am PC anbieten zu wollen.
Zu den Gebühren, die auf den Endanwender zukommen werden, äußerte sich Muglia allerdings bislang nicht. Allgemein wird aber erwartet, dass der Betrag zwischen 25 und 50 US-Dollar pro Jahr liegen dürfte. Von der Masse der Internetnutzer erhofft sich Microsoft jedenfalls die größten Profite. Zumindest einige Basisleistungen wie Passport und Notify sollen allerdings kostenlos sein, betonte Muglia.
Auf seiner Keynote am Dienstag erklärte Bill Gates, dass im übernächsten Jahr die .NET Services im großen Stil zur Verfügung stehen werden. Einige besonders "empfindliche" Bereiche wie Datenbankanwendungen für Unternehmen will Microsoft an Drittfirmen abgeben und dafür die entsprechenden Technologien, also Data-Center-Betriebssysteme, zur Verfügung stellen. Diese Technologien gehen im zweiten Quartal 2002 in die Testphase und sollen Ende des nächsten Jahres dann online gehen. Muglia betonte aber, dass auch Microsoft selbst Web-Services für Unternehmen anbieten wolle. Ob damit "Miet-Software" aus dem Internet gemeint ist, über die bereits seit einiger Zeit spekuliert wird, ließ Muglia offen. (Natalia Pander, Matthias Holtz) / (jk)