Samsungs UV-Desinfektionsbox soll Handys laden und Bakterien bekämpfen

Eine neue Desinfektionsbox von Samsung soll das Handy induktiv aufladen und Bakterien sowie Keime beseitigen. In Deutschland kostet das Gerät knapp 60 Euro.

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Samsungs UV-Desinfektionsbox soll Handys laden und Bakterien bekämpfen

(Bild: Samsung)

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Samsung bietet in seinem Online-Store eine UV-Desinfektionsbox für knapp 60 Euro an. Das Etui soll darin platzierte Handys und In-Ear-Kopfhörer induktiv aufladen und dabei Bakterien bekämpfen. Dazu setzt die Desinfektionsbox auf zwei UV-C-Lampen, die laut Samsung 99 Prozent der Bakterien und Keime beseitigen.

Als Beispiele nennt Samsung unter anderem E.coli und Staphylococcus aureus – vom neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2, das die Erkrankung Covid-19 hervorruft, ist dort nicht die Rede. Die Wirkung von UV-Licht auf SARS-CoV-2 ist nicht lückenlos geklärt: Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung ist UV-Licht in "ausreichend großer Strahlungsdosis" gegen das neuartige Coronavirus effektiv. Nähere Informationen fehlen allerdings.

Zwei UV-Lichter sollen in die Samsung-Box gelegte Gegenstände von oben und unten bestrahlen.

(Bild: Samsung)

Samsung setzt auf UV-C-Strahlung, die mit geringen Wellenlängen von 100 bis 280 Nanometern besonders intensiv ist. Dieses UV-Licht kommt aus zwei Lampen, die Samsung an entgegengesetzten Innenseiten der Ladebox untergebracht hat. Dünne Erhebungen im Boden des Etuis sollen dafür sorgen, dass auch die Rückseite der hineingelegten Gegenstände UV-Licht abbekommt. An die Stellen, wo zum Beispiel ein Handy auf diesen Erhebungen aufliegt, kann aber kein Licht gelangen.

Die desinfizierende Ladebox ist 22,8 Zentimeter lang, 13,3 Zentimeter breit und 5 Zentimeter hoch. Laut Samsung eignet sich die Box dadurch für Qi-kompatible Handys mit einer Display-Diagonale von bis zu 7 Zoll. Auch das Ladeetui von vielen kabellosen In-Ear-Headphones soll man hineinstellen und mit bis zu 10 Watt laden können – die Box muss nicht zwangsläufig geschlossen werden, um Geräte aufladen zu können. Darüber hinaus kann sie auch zum Desinfizieren von nicht-technischen Geräten eingesetzt werden. Samsung nennt als Beispiel Sonnenbrillen.

Nicht geeignet ist Samsung UV-Ladebox zum Desinfizieren der Haut: Das Bundesamt vor Strahlenschutz warnt allgemein vor der Bestrahlung von Haut und Augen mit UV-Licht, da diese die Erbsubstanz schädigen und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen könne. UV-Lampen sollen daher ausschließlich auf Flächen gerichtet und von Kindern ferngehalten werden. Samsungs UV-Lichter schalten sich aus Sicherheitsgründen nach zehn Minuten Betrieb automatisch ab.

In China wird UV-Licht bereits zur Bekämpfung des Coronavirus eingesetzt: Busse werden bestrahlt, Roboter reinigen mit UV-Licht die Straßen. Die People’s Bank of China sterilisiert mithilfe von UV-Strahlung sogar ihre Banknoten. Samsung ist nicht das erste Unternehmen, das induktives Laden mit einer UV-Desinfektionsbox verbindet. Ähnliche Produkte gibt es bereits von kleineren Unternehmen wie mophie und invisible shield.

(dahe)