Google und Canonical heben Flutter auf den Linux-Desktop

Das Ubuntu-Desktop-Team öffnet Flutter-Entwicklern Zugang zum Snap Store, der containerisierte App-Pakete für verschiedene Linux-Distributionen bereitstellt.

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Google und Canonical heben Flutter auf den Linux-Desktop

(Bild: J0hnTV/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Mit der Alpha-Version von "Flutter for Linux" unterstützt Canonical Googles Bemühungen, das Cross-Platform-UI-Framework Flutter auch auf Desktop-Betriebssystemen fest zu etablieren. Dazu kümmert sich fortan ein dediziertes Entwicklerteam beim Ubuntu-Herausgeber um die Flutter-Unterstützung auf dem Linux-Desktop. Über den Snap Store erhalten Entwickler nicht nur Zugriff auf das Flutter SDK, sondern sollen dort auch ihre Anwendungen als containerisierte App-Pakete für verschiedene Linux-Distributionen bereitstellen können.

Mit einer IDE wie Visual Studio Code oder Android Studio samt der zugehörigen Flutter- und Dart-Plug-ins können Entwickler ihre Linux-Desktop-Anwendungen bauen und testen. Speziell für Desktop-Apps unter Linux benötigen Flutter-Entwickler aber noch weitere Tools wie Clang, CMake, GTK Development Headers, Ninja Build und pkg-config. Weitergehende Informationen hält Googles Developer-Dokumentation zu Flutter auf dem Desktop bereit. Die Anwendungen lassen sich dann als Snaps über den Snap Store sowohl Ubuntu-Anwendern wie auch Nutzern anderer Linux-Varianten – darunter Debian, Fedora, openSUSE oder Red Hat Enterprise Linux – zur Verfügung zu stellen.

Google hatte Flutter im Verbund mit der Programmiersprache Dart ursprünglich primär als UI-Framework für mobile Apps angelegt, das Entwicklern als Alternative zu Facebooks React Native für die Plattformen Android und iOS dienen sollte. Seit rund einem Jahr forciert Google aber den plattformübergreifenden Einsatz von Flutter. Neben den mobilen Betriebssystemen sollen Entwickler ihre Apps auch für das Web, Embedded Devices und die Desktop-Systeme macOS, Windows und Linux bauen können. Dazu hatte Google seinem JavaScript-Herausforderer Dart in Version 2.6 die Compiler-Erweiterung dart2native spendiert, die eigenständig ausführbare Programme auch für Desktop-Plattformen erstellt.

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Während das Flutter SDK im Verbund mit Xcode und CocoaPods (für Plug-ins) unter macOS den Auftakt auf dem Desktop markierte, laufen die Bemühungen um Unterstützung auf der Windows-Plattform noch. Flutter-Produktmanager Tim Sneath hofft dazu auf mehr Support von Microsoft. Die von Canonical und Google gemeinsam lancierte Ankündigung der Alpha von Flutter for Linux gibt derweil den Startschuss für native Anwendungen auf dem Linux-Desktop. Der Blogbeitrag bietet eine erste Anleitung zum Einstieg in die Flutter-Programmierung unter Linux und präsentiert Beispiele für Desktop-Applikationen wie etwa die Open-Source-Kontaktverwaltung Flokk oder die Flutter Gallery, die sich bereits im Snap Store findet.

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