5G-Netze: Auch Telecom Italia verzichtet im Kernnetz auf Huawei

Offenbar schließt der italienische Konzern die Chinesen von einer Ausschreibung für Kernnetze in Italien und Brasilien aus.

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5G Symbolbild

(Bild: heise online/vbr)

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Auch der italienische Netzbetreiber Telecom Italia will den chinesischen Ausrüster Huawei offenbar aus seinen Kernnetzen heraushalten. Huawei sei von der Ausschreibung für Kernkomponenten für 5G-Netze in Italien und Brasilien ausgeschlossen worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Ausschreibung richtet sich demnach nur an Cisco, Ericsson, Nokia, Mavenir und die im März von Microsoft übernommen US-Firma Affirmed Networks.

Auch in Italien wird die Debatte über mögliche Risiken einer Beteiligung der chinesischen Ausrüster Huawei und ZTE am Ausbau von 5G-Netzen geführt. Während die USA auf einen Ausschluss der Chinesen von 5G-Netzen drängen und weiter Druck auf verbündete Staaten ausüben, verfolgen die meisten Europäer einen gemäßigteren Kurs. Sie setzen auf Sicherheitschecks und Zertifizierung aller Komponenten, die in kritischen Infrastrukturen verbaut werden.

Der Mobilfunkanbieter Telecom Italia (TIM) verfolgt dabei nun offenbar den Kurs, den auch die deutschen Netzbetreiber eingeschlagen haben: Die chinesischen Ausrüster werden aus dem sensiblen Kernnetz herausgehalten, auf der Funkseite wird aber weiter gerne mit Huawei zusammengearbeitet. Diesen Weg wollten bisher auch die Briten mitgehen, doch steht die Regierung in London offenbar kurz vor einer Kehrtwende.

TIM betreibt auch ein Mobilfunknetz in Brasilien, dessen Ausbau nun ebenfalls Gegenstand der Ausschreibung der Italiener ist. Zuletzt hatte die US-Regierung versucht, Brasilien mit finanziellen Anreizen bei 5G zum Verzicht auf Huawei zu bewegen. Das Angebot ist mit der Drohung von wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden, sollten die Brasilianer an Huawei festhalten wollen. Die von US-Seite erhobenen Vorwürfe und Sicherheitsbedenken weist Huawei stets zurück.

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(vbr)