Big Sur: Beta ist gefräßig

Aufgrund des Anlegens von Snapshots futtert macOS 11 reichlich Speicherplatz. Tester sollten dies berücksichtigen.

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macOS 11 alias Big Sur

macOS Big Sur auf einem Notebook.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

macOS 11 alias Big Sur hat aktuell noch einen hohen Platzbedarf auf SSD oder Festplatte. Dies berichten Entwickler, die Zugriff auf Apples Betaversion haben. Mit der kürzlich erschienenen zweiten Vorabversion soll der Speicherbedarf für das komplette Betriebssystem auf 27 GByte angeschwollen sein, meldet etwa Jeff Johnson von Lapcat Software. Dies erfolgte direkt nach der Aktualisierung. Andere Macs zeigen allein für den Snapshot über 12 GByte.

Grund für den erhöhten Speicherbedarf ist offenbar die Verwendung von APFS-Snapshots, die Apple in Big Sur zu verstärken scheint. In der Beta wird vor der Aktualisierung auf eine neue Version nicht nur die nun signierte Systempartition gesichert, sondern auch die frühere Installation. Stören dürfte das vor allem User, deren Maschine sowieso schon gut belegt ist – Nutzern, die ausreichend Speicher haben, wird dies nur per Zufall auffallen. Mit der signierten Systempartition will Apple dafür sorgen, dass nur der Konzern selbst Änderungen am Betriebssystem vornehmen kann.

Big Sur kennt zudem noch keine simple Methode, sich die exzessive Snapshot-Verwendung anzeigen zu lassen – man muss sich schon ins Terminal begeben. Dort funktioniert die Time-Machine-Routine tmutil für Snapshots der Systempartition allerdings nicht. Der bekannte macOS-Systemspezialist und Entwickler Howard Oakley fand heraus, dass nur die Kommandozeilenversion des Festplattendienstprogramms hilfreich ist:

diskutil apfs listSnapshots /Volumes/NAME

Hier kann man sich allerdings die Größen der Snapshots nicht anzeigen lassen, wozu wiederum ein Kommando wie df notwendig sei. Ein Snapshot hält eigentlich nicht alle Files vor; bei Betriebssystemupdates werden aber normalerweise eine größere Anzahl von Dateien geändert, so dass ein Snapshot schnell anschwellen kann. Oakley hat noch den alternativen Tipp, das Backup-Werkzeug Carbon Copy Cloner einzusetzen, um sich die Snapshots anzeigen zu lassen – es bietet eine schnell erreichbare Übersicht. Allerdings ist die Big-Sur-kompatible Version noch beta.

(bsc)