Chipauftragsfertiger TSMC investiert 2020 bis zu 15 Milliarden Euro

Finanzchef Wendell Huang bestätigte zudem, dass TSMC keine Bestellungen mehr von Huawei entgegennimmt – dessen Lücken füllen offenbar andere Unternehmen.

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Chipauftragsfertiger TSMC erhöht Investitionen nach Umsatzsteigerung

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Der weltweit größte Chipauftragsfertiger TSMC hat die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2020 bekanntgegeben. Umgerechnet rund 9,24 Milliarden Euro setzte das Unternehmen vom April bis Juni um; 3,6 Milliarden Euro blieben als Gewinn übrig. Der Chipauftragsfertiger übertraf damit die eigenen Erwartungen vom Jahresanfang minimal.

36 Prozent des Umsatzes hat TSMC laut eigenen Angaben mit Verkäufen von 7-Nanometer-Wafern eingenommen. Zu deren Kunden gehören unter anderem AMD mit Zen-2-Prozessoren (Ryzen 3000, Epyc Rome) und jetzt auch Nvidia mit der HPC-GPU A100.

Die Umsatzprognose für das restliche Jahr hat TSMC angehoben: Ursprünglich erwarteten die Taiwanesen eine Steigerung von 15 bis 20 Prozent verglichen mit 2019, jetzt sollen es über 20 Prozent werden. Infolgedessen steigen die jährlichen Investitionen bis Ende 2020 um umgerechnet 875 Millionen Euro auf etwa 14 Milliarden bis 15 Milliarden Euro. Das Geld steckt TSMC beispielsweise in den Bau neuer Fabs und die Forschung neuer Fertigungsprozesse.

In der Analystenkonferenz zu den Geschäftszahlen (Transkript bei Seeking Alpha) bestätigte Finanzchef Wendell Huang, dass TSMC infolge der US-Sanktionen seit dem 15. Mai 2020 keine neuen Bestellungen von Huawei entgegennimmt. Die letzten zuvor bestellten Chips will das Unternehmen bis zum 14. September 2020 ausliefern.

Die Lücke füllen andere Abnehmer aus, die zusätzliche Bestellungen platziert haben, um in Erwartung weiterer Coronavirus-Wellen ihre Lager zu füllen. Zudem erwartet TSMC dank der Ankunft von 5G-Mobilfunk einen starken Smartphone-Markt – die Taiwaner produzieren unter anderem die Systems-on-Chip (SoCs) und Funkmodule für Qualcomm (Snapdragon). Die TSMC-Aktie sank nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um zwei Prozent auf knapp 57 Euro. (mma)