Twitter-Hack: Bitcoin-Börsen verhinderten größere Abzocke

Die Twitter-Hacker haben von ihren Opfern einen sechsstelligen Betrag eingesammelt. Dass der Beutezug nicht viel größer war, ist flotten Sperren zu verdanken.

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Stoptafel mit Zusatzschild "DANGER beyond this point" - dahinter Meereswasser

Die Betrugskampagne vom 15. Juli 2020 ist als "Crypto for Health" bekannt. Gut, dass sie teilweise eingedämmt wurde.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 1 Min.

Plötzlich versprachen prominente Twitter-Konten wie jene von Elon Musk, Barack Obama oder Apple übertragene Bitcoins doppelt zurückzusenden. Auch mehrere Bitcoin-Börsen schienen Geldgeschenke zu versprechen. Betrüger hatten Twitter gehackt. Sie gaben eingesandte Bitcoins natürlich nicht zurück. Nach drei Stunden belief sich der Schaden auf mindestens 118.000 US-Dollar. Er hätte aber vielfach höher sein können.

Doch mehrere Twitter-Börsen setzten die Bitcoin-Adresse dieser massiven Bitcoin-Betrugswelle namens "Crypto for Health" rasch auf eine schwarze Liste. Somit konnten Kunden dieser Börsen keine Bitcoins mehr zu der Adresse schicken. Auf diesem Weg hat Coinbase nach eigenen Angaben mehr als 1.100 Kunden daran gehindert, den Tätern insgesamt 30,4 Bitcoin zu übertragen.

Bereits eine Minute nachdem Twitter-Konten zweier anderer Kryptowährungsbörsen betrügerische Tweets verschickt hatten, und noch bevor Coinbases eigenes Twitter-Konto geknackt worden war, hat Coinbase demnach reagiert. Das geht aus einem Bericht der Zeitschrift Forbes hervor. 30,4 Bitcoin entsprechen etwa 280.000 Dollar, was mehr als das Doppelte des eingetretenen Schadens ist. Coinbase ist die größte Kryptowährungsbörse der Vereinigten Staaten.

Crypto for Health (7 Bilder)

Warren Buffet

Missbraucht wurden vorwiegend verifizierte Twitter-Konten Prominenter.
(Bild: Screenshot)

Laut Forbes haben auch die Börsen Binance, Gemini und Kraken reagiert und weitere kleinere Beträge gestoppt. Es ist durchaus üblich, dass renommierte Kryptowährungsbörsen bekannte Betrüger-Adressen auf schwarze Listen setzen. Manche Bitcoin-User nehmen allerdings Anstoß an solchen Maßnahmen, weil sie der Idee uneingeschränkten Geldverkehrs zuwiderliefen.

(ds)