Makers care: Wie Maker medizinische Hilfsmittel optimieren

Maker setzen sich schon lange für eine Verbesserung medizinischer Hilfsmittel ein. Sie entwickeln individualisierte Modelle in Kooperation mit Betroffenen.

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Makers care!
Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Elke Schick
Inhaltsverzeichnis

2014 porträtierte ich einen Kollegen, der in Zusammenarbeit mit dem Künstler Daniel Folwatschni seinen Rollator optimiert hatte. Dabei fiel mir vor allem auf, wie stark bei der Entwicklung des Rollators auf Kosteneffizienz geachtet worden sein musste. Es gab keine Federung, die Bremsen waren einfache Zugbremsen, deren Kraft nicht dosiert werden konnte, der gesamte Rollator konnte nur sehr eingeschränkt auf die Größe der Benutzenden eingestellt werden. Alles Eigenschaften, die seine Benutzung für Gehbehinderte eher unangenehm machen.

Unser Kollege war vor seiner Erkrankung viel Fahrrad gefahren und kannte sich daher mit Dingen wie Bremsen und Federungen aus. Außerdem kannte er Menschen, die sich mit Technik beschäftigen, und fand so jemanden, der es sich zutraute, den Rollator anzupassen. Das ist bei Menschen, die Hilfsmittel nutzen, häufig nicht der Fall. Alte Menschen und Behinderte haben in der Regel wenig Zugang zu Technik und technischen Entwicklungen.

Die Technik selbst wird von den entsprechenden Herstellern für die flächendeckende Versorgung entwickelt. Der Großteil der Hilfsmittel wird aus den Fonds gesetzlicher Sozialversicherungen bezahlt – Kosteneffizienz spielt dabei eine wichtige Rolle. Außerdem wird die Technik für die Bedürftigen und nicht mit ihnen entwickelt und muss strenge Sicherheitsstandards erfüllen. Die medizinischen Hilfsmittel sind oft standardisiert und grob auf die Nutzenden zugeschnitten. Sie auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen ist nur dann eine Option, wenn man die entsprechenden finanziellen Mittel hat.