Besser mit MicroSD-­Karte, USB-Stick oder SSD?

Für unser Heimnetz möchte ich einen Mini-PC als Linux-Server einrichten. Nun überlege ich, auf welches Boot-Medium ich das Betriebssystem installieren soll.

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Besser mit MicroSD-­Karte, USB-Stick oder SSD?
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Für unser Heimnetz möchte ich einen Mini-PC als Linux-Server einrichten. Nun überlege ich, auf welches Boot-Medium ich das Betriebssystem installiere: MicroSD-Karte (der Rechner hat einen Card Reader), USB-Stick oder doch etwas mehr Geld für eine SSD ausgeben?

Sofern ein Kartenleser im PC eingebaut ist, schrumpft die Auswahl auf (Micro-)SD-Karte oder SSD. MicroSD- und SD-Karten sind sparsamer als die meisten USB-Sticks, insbesondere als manche USB-3.x-Sticks. Einige von letzteren verheizen schon 0,8 bis 1,5 Watt, wenn sie bloß in der USB-Buchse stecken und keine Zugriffe stattfinden. Bei einem Mini-PC mit 2 bis 5 Watt Leistungsaufnahme im Leerlauf ist das ein erheblicher Anteil. Eine Auswahl von besonders robusten und einigen größeren MicroSD-Karten haben wir in c’t 12/2020 vorgestellt. Wenn Ihr Mini-PC einen eingebauten Leser für normal große SD-Karten hat, sollten Sie unbedingt eine solche einstecken und nicht etwa eine MicroSD-Karte im Adapter, denn die sind störanfällig.

Boot-Medien für Mini-Server: Außer einer SSD sind auch USB-Sticks und MicroSD-Karten nutzbar.

Fast jede aktuelle SSD – egal ob mit SATA-Anschluss oder PCIe NVMe, letztere meistens im M.2-Kärtchenformat – ist viel schneller als eine (Micro-)SD-Karte, vor allem bei zufällig verteilten Zugriffen (IOPS). Wenn nur ein Server-Linux davon starten soll, spielt das nach dem Boot-Vorgang aber meistens keine große Rolle mehr.

Die meisten SSDs vertragen auch viel mehr geschriebene Daten (Endurance) als Flash-Karten, aber auch das ist nach unseren Praxiserfahrungen selten relevant. Sie sollten allerdings darauf achten, dass die SSD tiefe Schlafmodi beherrscht: Dann kann sie mit weniger als 0,3 Watt auskommen, wenn nicht gelesen oder geschrieben wird. Manchen SSDs fehlen diese Schlafmodi oder das System nutzt sie nicht, weil sie vom Hersteller nicht eingebaut wurden oder im BIOS-Setup nicht aktiviert sind, Stichwörter SATA LPM und PCIe ASPM. Falls es besonders auf Sparsamkeit ankommt, ist eine SD- oder MicroSD-Karte daher die erste Wahl.

(ciw)