Halbleitermarkt von Terrorattacke betroffen

Die Terrorattacken vom 11. September haben die derzeitige Flaute der Halbleiterindustrie noch verschärft. Trotzdem rechnen Experten mit einer raschen Erholung des Marktes.

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Von
  • Eckhard Paul

Der weltweite Absatz von Halbleiterchips im dritten und vierten Quartal dieses Jahres wird vermutlich niedriger als erwartet ausfallen. In Industriekreisen sieht man diese Entwicklung in Zusammenhang mit den Terrorattacken in den USA vom 11. September dieses Jahres.

Nach Meinung von George Scalise, Präsident des Industrieverbandes US-amerikanischer Halbleiterhersteller Semiconductor Industry Association (SIA), wird allerdings nur ein kurzzeitiger Einbruch ohne Langzeiteffekte erwartet. Vielmehr sieht er für den Verlauf des kommenden Jahres ein Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent. In der momentanen Problematik der Terrorbekämpfung spiele die Halbleiterindustrie eine zentrale Rolle. Leistungsfähigere Chips, die weniger Leistung aufnehmen und in drahtlosen Kommunikationsnetzwerken eingesetzt werden, versetzten entfernt stationierte Soldaten in die Lage, über mobile Gerätschaften wichtige Daten in kürzester Zeit an Militärstützpunkte zu übersenden, erklärte Scalise im Rahmen einer Halbleiterkonferenz der John F. Kennedy Regierungsschule.

Scalises Einschätzung zufolge soll das am 30. September zu Ende gehende Quartal die Talfahrt der Absatzzahlen beenden. Der 11. September habe die Abwärtsorientierung zwar noch angetrieben, für das kommende Quartal sieht der SIA-Präsident jedoch eine positive Entwicklung, auch wenn diese mit einem Wachstum zwischen ein bis fünf Prozent geringer als die erwarteten fünf bis sieben Prozent ausfallen wird. Der weltweite Absatz von Halbleiterprodukten fiel um 37,2 Prozent im Juli dieses Jahres angesichts einer deutlichen Überinventarisierung von 15 Milliarden US-Dollar, die Scalise zurzeit bei etwa acht Milliarden einordnet. (ecp)