Echtzeit-Videoschnitt mit Final Cut Pro 3.0

Apples Profi-Videoschnittprogramm Final Cut Pro soll jetzt auch unter Mac OS X laufen und mit G4-Prozessoren ab 500 MHz zahlreiche Effekte in Echtzeit anzeigen können.

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Von
  • Marc Kersten

Apple hat eine neue Version seines Profi-Videoschnittprogramms Final Cut Pro angekündigt. Die Software soll auch unter Mac OS X laufen und mit G4-Prozessoren ab 500 MHz zahlreiche Effekte in Echtzeit anzeigen können. Hinzugekommen sind professionelle Werkzeuge zur Farbkorrektur, Unterstützung für AfterEffects-Plug-ins, eine Voice-over-Funktion für das Einsprechen von Kommentaren zum laufenden Film und OfflineRT, ein Platz sparendes Aufzeichnungsformat. Die Zusammenarbeit mit externen Programmen wie Photoshop oder DVD Studio Pro wurde Apple zufolge vereinfacht und die Oberfläche von Final Cut Pro 3.0 soll sich jetzt besser an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen. Auch die mitgelieferten Zusatzprogramme von Boris, CGM und Bias sind aktualisiert worden.

Im Vordergrund stehen aber die Echtzeitfähigkeiten des Programms, die den Altivec-Befehlssatz des G4-Prozessors nutzen. Fast alle Übergangseffekte, Farbkorrektur, Titel und viele Bewegungsoptionen sollen ohne zusätzliche Hardware und vorheriges Rendering angezeigt werden. Mit einem 800-MHz-Dual-Prozessorsystem seien fast alle Arbeitsschritte in Echtzeit möglich, bewirbt Apple die Fähigkeiten seines Profivideoschnittprogramms.

Ebenfalls eine Spezialität von Final Cut Pro 3.0: OfflineRT, eine Art Proxy-Aufzeichnungs- und Bearbeitungsformat, das beispielsweise 40 Minuten DV-Material auf 1 GByte zusammenpresst. Dahinter steckt ein JPEG-Algorithmus auf QuickTime-Basis, der die mit einer Auflösung von 320 × 240 Pixel (anstatt 720 × 576 Pixel) erfassten Videosequenzen auf etwa ein Achtel der Ursprungsgröße komprimiert. Auch bei Nutzung dieses, gerade für den mobilen Einsatz auf Apples PowerBook gedachten Formats sollen die Echtzeitfähigkeiten des Programms zum Tragen kommen.

Final Cut Pro 3.0 soll Ende Dezember für 1000 US-Dollar auf den amerikanischen Markt kommen. Eine deutsche Version soll Mitte Januar 2002 herauskommen und dann 1332 Euro kosten; das Update von der Vorgängerversion wird laut Apple mit 404 Euro zu Buche schlagen. Als Systemanforderungen gibt Apple einen 300-MHz G3- oder G4-Prozessor und mindestens 256 MByte RAM an, als Betriebssysteme werden ausschließlich Mac OS 9.2.2 und Mac OS X 10.1.1 unterstützt. (mck)