Ausprobiert: CNC-Fräse Nomad 883 Pro

Wer auf der Suche nach einer hochwertigen Fräse für feine Arbeiten ist, findet mit der Nomad 883 Pro von Carbide 3D eine besonders hochwertige Lösung.

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Ausprobiert: CNC-Fräse Nomad 883 Pro
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Roman Radtke

CNC-Fräse gefällig? Bitte sehr: Das Gerät des amerikanischen Herstellers Carbide 3D ist mit einer Grundfläche von 20 cm × 20 cm sehr kompakt und dank eines Aluminium-Frames sehr steif: Sie bringt stolze 30 kg auf die Waage – eine grundlegende Voraussetzung für die präzise Materialbearbeitung. Für eine perfekte optische Integration in bestehende Arbeitsumgebungen sorgt die Auswahl zwischen verschiedenen Gehäusematerialien.

Da der Arbeitsraum durch eine Plexiglas-Klappe komplett verschließbar ist, wird die Belastung durch Staub und Lärm am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduziert. Der Spindelantrieb ist eine Eigenkonstruktion aus einem BLDC-Motor und einer Riemenübersetzung. Der Arbeitsbereich liegt in X- und Y-Richtung bei 20 cm, in Z-Richtung bei 7,5 cm. Die maximale Verfahrgeschwindigkeit ist mit 250 mm/min recht niedrig, für den relativ kleinen Arbeitsbereich aber ausreichend.

Bei der Nomad Pro wird das Werkstück in Y-Richtung bewegt, das Werkzeug bewegt sich nur in X- und Z-Richtung.

In unseren Test zeigt sich was die Maschine wirklich kann: Selbst die Bearbeitung von Stahl ist mit entsprechenden Settings möglich, feinste Details werden präzise abgebildet. Dank der Auflösung von weniger als 0,04 mm und Wiederholgenauigkeit von etwa 1/10 mm ist die Maschine auch gut für die Fertigung vom Platinen durch Isolationsfräsen geeignet, auch wenn die Spindeldrehzahl mit 10.000 Umdrehungen pro Minute eher etwas niedrig ist. Dieses Verfahren kann bei der Prototypenentwicklung viel Aufwand sparen und schont die Umwelt, da keinerlei Chemie nötig ist: Platine designen, CAM Programm erstellen und fräsen – fertig! Im Lieferumfang ist die hauseigene CAD/CAM-Lösung Carbide Create und das CAM-Tool MeshCAM enthalten.

Äußerst hilfreich ist der eingebaute Werkzeuglängen-Sensor, der zeitraubendes „Nullen“ beim Werkzeugwechsel erspart. Das verfügbare Zubehör sollte jeden Anwendungszweck abdecken: vom Aluminium-Gewindetisch bis zum Miniatur-Schraubstock ist einiges lieferbar. Wer die Maschine in Aktion sehen will, findet auf der YouTube Seite des Herstellers viele interessante und lehrreiche Videos.

Genügend Kleingeld vorausgesetzt, erhält man mit der Nomad 883 eine schicke, präzise und zuverlässige Fräse, die dank der verschiedenen Design-Optionen an jedem Arbeitsplatz einiges hermacht. Dank des Gehäuses ist ein Betrieb in einem Büro prinzipiell denkbar, doch auch wenn die Nomad für eine Fräse recht leise ist, ist sie prinzipbedingt deutlich lauter als ein 3D-Drucker.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Die Fräse richtet sich mit ihrem Preis von rund 2800 Euro eher an kleinere Firmen, Makerspaces und FabLabs. Besonders in der Prototypenfertigung ist die Maschine dank der Möglichkeit, schnell und ohne die Verwendung von Chemie hochwertige Platinen zu fertigen sowie maßhaltige Kleinteile aus verschiedensten Materialien zu fertigen, eine echte Bereicherung. (cm)