iPhone-Drosselung: US-Bundesstaaten prüfen angeblich Apples Vorgehen

Die Untersuchung soll klären, ob Apples heimliche Drosselung von iPhones als betrügerische Geschäftspraktik einzustufen ist.

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iPhone 6

(Bild: dpa, Angelo Carconi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die heimliche Software-Drosselung von iPhones im Jahr 2017 verfolgt Apple weiterhin – auch auf dem wichtigen Heimatmarkt USA: Unter der Leitung des Bundesstaates Arizona läuft nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters eine Untersuchung, die klären soll, ob Apples Verhalten Gesetze rund um betrügerische Geschäftspraktiken verletzt hat. Mehrere Bundesstaaten seien daran beteiligt. Unterlagen würden darauf hindeuten, dass der Attorney General von Texas eine Klage gegen den iPhone-Konzern vorbereitet.

Die Untersuchung laufe schon seit rund zwei Jahren, heißt es. Apple habe den Ermittlern Informationen rund um das unerwartete Abschalten von iPhones liefern müssen sowie die per Software unter bestimmten Umständen – besonders bei Geräten mit älterem Akku – vorgenommene Verlangsamung, wie Reuters unter Verweis auf entsprechende Dokumente berichtet.

Apple hat vor kurzem erst eine von US-Kunden angestrengte Sammelklage wegen der heimlichen iPhone-Drosselung außergerichtlich beigelegt – für rund 500 Millionen US-Dollar. Die Kläger hatten Apple vorgeworfen, iPhones absichtlich per Update gedrosselt zu haben, um Kunden zum Neukauf zu bewegen. Apple erklärte, man habe den Fall wegen der hohen Prozesskosten beilegen wollen – dies sei kein Schuldeingeständnis.

Mit einem iOS-Update führte Apple im Jahr 2017 eine automatische Leistungsdrosselung auf iPhones ein, die eine unerwartete Notabschaltung verhindern sollte. Klar kommuniziert wurde das jedoch nicht.

Erst nachdem verärgerte Kunden die Drosselung über Benchmarks dokumentiert und offengelegt hatten, entschuldigte sich der Hersteller, tauschte iPhone-Akkus ein Jahr lang zum Pauschalpreis von 30 Euro aus und reichte die Option nach, die Drosselung wieder manuell abzuschalten. Der Fall zog zahlreiche Klagen und Beschwerden in vielen Ländern nach sich und auch erste gegen Apple verhängte Strafzahlungen – etwa in Frankreich. (lbe)