Ericsson liefert erste 5G-Basisstation aus US-Fabrik aus

Netzbetreiber Verizon hat die erste 5G-Makrozelle aus US-Produktion in Empfang genommen. Der Betrieb in der "Smart Factory" der Schweden war im März angelaufen.

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Ericsson liefert erste 5G-Basisstation aus US-Fabrik aus

Verizon-CTO Kyle Malady nimmt die erste 5G-Basisstation aus US-Produktion in Empfang.

(Bild: Ericsson)

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Netzausrüster Ericsson hat die erste in den USA hergestellte 5G-Basisstation an seinen Kunden Verizon übergeben. Dabei handelt es sich um eine Antennen- und Funkeinheit in einem kompakten Gehäuse, die im Millimeterwellenbereich sendet. Diese sogenannten "Street Macro"-Einheiten füllen die Lücke zwischen Small Cells und den großen Basisstationen. Sie sollen Netzbetreibern beim Ausbau in dichten, urbanen Umgebungen helfen, wo wenig Platz zur Verfügung steht.

"Nachdem unsere Smart Factory in den USA mit der Produktion der ersten 5G-Basisstationen begonnen hat, gibt es nun die erste Auslieferung an Verizon", erklärte Fredrik Jejdling, Chef von Ericssons Netzwerksparte. "Und das ist nur der Anfang." Verizon-CTO Kyle Malady, der die Basisstation persönlich in Empfang nahm, bezeichnete Ericssons US-Fabrik als "Eckpfeiler unserer Zusammenarbeit bei 5G."

Im März hatte Ericsson die Produktionsstätte für 5G-Mobilfunkanlagen im US-Bundesstaat Texas in Betrieb genommen. Die hochautomatisierte Fertigungsanlage ist selbst mit 5G vernetzt. Lagerhaltung, Logistik, Montage und Verpackung sollen weitgehend automatisiert erfolgen. Dabei kommen auch vernetzte autonome Transportwagen zum Einsatz. Ericsson will in der Anlage zunächst etwa 100 Mitarbeiter beschäftigen.

Der Aufbau einer Produktionsanlage in Texas ist vor dem Hintergrund des Handelskriegs zwischen den USA und China zu sehen. Ericsson ist neben dem finnischen Nokia der zweite maßgebliche Wettbewerber des in die Kritik geratenen Netzwerkausrüsters Huawei, der in den USA beim 5G-Aufbau wegen Sicherheitsbedenken und bisher unbelegten Spionagevorwürfen boykottiert wird. Die Schweden haben Produktionsanlagen auf allen fünf Kontinenten, darunter seit Mitte der Neunzigerjahre auch in der Volksrepublik China.

(vbr)