IFA

IFA Special Edition: Messe Berlin sagt Global Markets ab

Anfang September wagt die IFA mit der "Special Edition" ein Experiment, das mit der Absage der Global Markets nun etwas kleiner ausfallen wird.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
IFA

(Bild: dpa, Carsten Koall)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Messe Berlin hat den für die "IFA Special Edition" geplanten Veranstaltungsteil IFA Global Markets abgesagt. Reisebeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie erschwerten vor allem Unternehmen aus Asien die Teilnahme, teilte die Berliner Messegesellschaft am Montag mit. Deshalb könnten die IFA Global Markets erst wieder im nächsten Jahr stattfinden. Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die IFA weiter.

"Es sind die anhaltenden Reisebeschränkungen, die es insbesondere asiatischen Unternehmen unmöglich machen, nach Berlin zu kommen", erklärte IFA-Chef Jens Heithecker die Entscheidung. "Daher sahen sich viele unserer Aussteller gezwungen, ihre Teilnahme an IFA Global Markets auf das nächste Jahr zu verschieben." Die Absage sei der Messe Berlin nicht leicht gefallen, "zumal nahezu 600 Unternehmen bereit gewesen wären, sich noch in diesem Jahr in Berlin zu präsentieren".

Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte der Berliner Senat ein Verbot für Großveranstaltungen mit über 5000 Teilnehmern erlassen, das zunächst bis zum 24. Oktober gilt. Davon ist auch die IFA betroffen, die traditionell Anfang September stattfindet und in den vergangenen Jahren jeweils über 240.000 Besucher hatte. Doch nachdem andere Großveranstaltungen wie der MWC Barcelona oder die Hannover Messe abgesagt worden waren, wollte es die Messe Berlin mit einer reduzierten und teils virtuellen IFA versuchen.

Um das Großveranstaltungsverbot zu umgehen, sollte die IFA als "Special Edition" als vier separate Veranstaltungen mit jeweils streng limitierter Teilnehmerzahl stattfinden. Mit der Absage der Global Markets sind es jetzt nur noch drei Veranstaltungen: "IFA Next" und "IFA Shift Mobility" bilden ein gemeinsames Konferenzformat. Die "IFA Business, Retail & Meeting Lounges" geben Branchenvertretern die Gelegenheit, sich zu treffen und über Geschäfte zu reden. Für Medienvertreter gibt es über drei Tage verteilte Pressekonferenzen.

Und alles zusammen gibt es das auch live im Internet. Aussteller können sich digital im Rahmen des "IFA Virtual Market Place" präsentieren. Bisher halten zahlreiche Stammaussteller der IFA die Stange, so sind unter anderem Qualcomm, Huawei/Honor, LG, Miele und Bosch/Siemens-Hausgeräte dabei. Allerdings sind offenbar nicht alle IFA-Schwergewichte von dem Konzept zu überzeugen gewesen: So hatte Samsung seine Teilnahme abgesagt, auch Stammaussteller wie die Telekom und Sony werden fehlen.

Die IFA Global Markets gibt es seit 2016. Die Messe Berlin hat in den Hallen der Station Berlin eine Plattform geschaffen, auf der Zulieferer und Hersteller mit Auftraggebern aus der Haushaltsgeräte- und Elektronikbranche zusammenkommen können. Das Format wurde angenommen und entwickelte sich gut. Bei dem hohen Anteil asiatischer Aussteller ist eine Durchführung in Zeiten einer globalen Pandemie und strikter Reisebeschränkungen aber offenbar nicht besonders sinnvoll.

Dass die IFA überhaupt stattfinden soll, ist angesichts der zahlreichen Absagen der vergangenen Wochen schon bemerkenswert. Nachdem sich die Veranstalter des MWC Barcelona im Februar noch schwergetan hatten und sich für die Absage harte Kritik anhören mussten, ging es Schlag auf Schlag.

Viele Veranstaltungen wurden ganz abgesagt, andere versuchen es zumindest mit einer virtuellen Variante. Ende August steht die Gamescom an, die 2020 rein virtuell ist. Auch die US-Leitmesse CES findet im Januar 2021 rein digital statt. Der Web Summit in Lissabon wurde vorsichtshalber um einen Monat auf Anfang Dezember verschoben, aber auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(vbr)