Arecibo-Observatorium durch gerissenes Drahtseil stark beschädigt

Der große Hauptspiegel des Arecibo-Observatoriums ist von einem gerissenen Drahtseil beschädigt worden. Wann es die Arbeit wieder aufnehmen kann, ist unklar.

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Arecibo-Observatorium durch gerissenes Kabel stark beschädigt

Foto der Schäden

(Bild: University of Central Florida)

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Das weltbekannte Arecibo-Observatorium in Puerto Rico ist von einem gerissenen Drahtseil stark beschädigt worden. Fotos der Anlage zeigen den beträchtlichen Einschnitt in dem riesigen Hauptspiegel des Radioteleskops. Er ist den Verantwortlichen zufolge 100 Fuß lang, also etwa 30 Meter. Wie groß die Schäden insgesamt sind und wie umfangreich die nötigen Reparaturarbeiten sein werden, sollen nun Experten ermitteln. Von dem Seil getroffen wurden demnach auch die Installationen über dem Spiegel, darunter der sogenannte Gregory-Dom. Personen kamen nicht zu Schaden.

Eines dieser Kabel ist wohl gerissen. Zu sehen ist auf dem Bild auch der Gregory-Dom, der ebenfalls beschädigt wurde.

(Bild: Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz), CC BY-SA 4.0)

Einer kurzen Mitteilung der für das Management des Instruments verantwortlichen University of Central Florida zufolge, ereignete sich der Vorfall in der Nacht zum Montag. Es hat sich demnach um eines der Drahtseile gehandelt, die die Plattform über dem mehr als 300 Meter durchmessenden Hauptspiegel absichern. Dort gab es demnach ebenfalls Beschädigungen, angesichts des Fotos der Zerstörung scheint der Schaden an dem Spiegel selbst aber deutlich größer zu sein. Das Teleskop ist gegenwärtig außer Betrieb, Vorrang habe jetzt die Sicherheit des Personals. Warum das Seil gerissen ist, sei unklar. Die Reparaturen sollen aber so schnell wie möglich vorgenommen werden.

Das gigantische Arecibo-Observatorium war 1963 fertiggestellt worden und für Jahrzehnte das größte Radioteleskop der Welt. 2016 war es vom chinesischen Radioteleskop FAST (Five hundred meter Aperture Spherical Telescope) überholt worden. Das Arecibo-Teleskop und seine monumentale Architektur sind nicht nur wegen seiner wissenschaftlichen Bedeutung, sondern auch wegen der Auftritte als Kulisse in Filmen wie James Bond 007 – GoldenEye und Akte X weltberühmt geworden. Vor wenigen Jahren stand es vor dem Aus, konnte aber gerettet werden. Die Verantwortlichen erinnern nun daran, dass es schon viele Hurrikans und Erdbeben überstanden hat, gegenwärtig würden auch noch Schäden des verheerenden Hurrikans Maria behoben.

(mho)