Internet der Dinge: HiveMQ 4.4 lässt sich über eine REST API steuern

Neben einer Schnittstelle für die Fernsteuerung zeigt der MQTT-Broker eine Client-Historie an und bekommt einen Kubernetes-Operator.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Internet der Dinge: HiveMQ 4.4 lässt sich über eine REST API steuern

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Das deutsche Unternehmen HiveMQ hat Version 4.4 des gleichnamigen MQTT-Brokers veröffentlicht. Zu den Neuerungen der kommerziellen Professional Edition gehört eine REST API zur Administration und eine erweiterte Übersicht über die Kommunikation mit einzelnen Clients. Enterprise-Kunden finden zudem eine neue Erweiterung, um mehrere HiveMQ-Cluster miteinander zu verbinden.

Über die REST API lassen sich neuerdings administrative Aufgaben anstoßen und automatisieren. Die Schnittstelle ermöglicht unter anderem das Starten eines Traces oder das Anfragen einer Liste aller mit dem Broker verbundenen Clients. Auch das Starten eines Backups lässt sich über die REST API bewerkstelligen.

Die Schnittstelle setzt auf die OpenAPI-3.0-Schemadefinition. Code zur Kommunikation lässt sich über Werkzeuge wie Postman erstellen. Voraussetzung für das Zusammenspiel ist, dass alle HiveMQ-Knoten mindestens das aktuelle Release 4.4 aufweisen. Die ersten drei APIs decken die Bereiche Backup und Restore, Trace-Recordings sowie Übersicht über die Clients ab.

Eine weitere administrative Neuerung ist die Ansicht Client Event History, die eine historische Übersicht aller Client-Events gibt. Sie soll vor allem dabei helfen, bestimmte Verhaltensmuster der Clients zu erkennen und zu analysieren, um potenzielle Probleme bei der Kommunikation aufzudecken. Die Ereignisse lassen sich für jeden einzelnen Client anzeigen und nach Ereignissen oder Zeiten filtern.

Die Event History zeigt alle Ereignisse in der Kommunikation des Brokers mit den einzelnen Clients auf.

(Bild: HiveMQ)

Die Historie ist zudem in das Software Development Kit (SDK) integriert. Auf diese Weise lassen sich basierend auf bestimmten Events passende Aktionen starten. Auch der Export in externe Monitoring- und Analysewerkzeuge über das SDK ist möglich.

Die neue Enterprise Bridge Extension bietet eine Schnittstelle zwischen mehreren MQTT-Clustern zu einer zentralen Instanz im Rechenzentrum. Unternehmen können die einzelnen Cluster mit einem HiveMQ Broker verwalten, der über die Enterprise Bridge Extension mit einem zentralen Broker kommuniziert.

Die Brücke ermöglicht sowohl die uni- als auch die bidirektionale Kommunikation und bietet dazu Topic Mapping: Über Filter lassen sich MQTT-Topics im Cluster auswählen und in passende Topics im zentralen Broker übersetzen.

Die Enterprise Bridge Extension verbindet HiveMQ-Cluster mit einer zentralen Broker-Instanz.

(Bild: HiveMQ)

Der HiveMQ Kubernetes Operator soll das Orchestrieren in Kubernetes-Umgebungen automatisieren. Er bietet ein vordefiniertes Helm Chart und eine Anbindung an das Monitoring-Werkzeug Prometheus. Die Kafka Extension existiert bereits seit Juni. Im aktuellen Release bringt sie nun eine Customization API zum Transformieren der Nachrichten von MQTT nach Kafka.

Außerdem kennt HiveMQ im aktuellen Release zwei neue analytische Topics: $expired topci gibt eine Übersicht über alle Nachrichten, die in HiveMQ als abgelaufen klassifiziert sind, und $dropped topic zeigt die fallengelassenen Topics zusammen mit den Gründen für den Wegfall an.

Weitere Neuerungen in HiveMQ 4.4 lassen sich dem Blogbeitrag entnehmen. HiveMQ ist ein bayerisches Unternehmen, das 2012 unter dem Namen dc Square entstand und sich auf MQTT spezialisiert hat. 2019 hat es den Firmennamen dem zentralen Produkt angepasst: dem HiveMQ-Broker. Letzterer ist seit April 2019 auch in einer quelloffenen Community-Edition verfügbar, die den reinen Broker ohne administrative Erweiterungen enthält.

(rme)