United Internet fast immun gegen Coronavirus

Der deutsche Internetriese kommt bisher weitgehend unbeschadet durch die Pandemie und hält trotz der Unsicherheiten an seiner Prognose fest.

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United Internet fast immun gegen Coronavirus

(Bild: 1&1)

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United Internet kommt bisher ohne größere Blessuren durch die Corona-Krise. Der ITK-Konzern konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal trotz einiger Belastungen durch die Pandemie um 3,8 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut 3 Prozent auf knapp 320 Millionen Euro zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Montabaur mit.

Das operative Ergebnis ist von Einmaleffekten beeinflusst. Bereinigt um Verkaufserlöse und andere Effekte weist United Internet im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Plus von 6,3 Prozent beim Ebitda aus. Unterm Strich verzeichnet das Unternehmen für das zweite Quartal einen Anstieg des Nettogewinns von 119 Millionen Euro auf 126 Millionen Euro.

United Internet habe stark in die Kundengewinnung und -pflege investiert, hieß es weiter. Das schlägt sich in 460.000 neuen Kundenverträgen im ersten Halbjahr nieder. United Internet hat damit erstmals über 25 Millionen bezahlte Kundenbeziehungen. Dazu kommen noch rund 38,5 Millionen Nutzerkonten für werbefinanzierte Dienste.

Das Wachstum sei durch Auswirkungen des Coronavirus beeinträchtigt worden, teilte das Unternehmen mit. Die Pandemie habe sich insbesondere im Verbrauchersegment (Internetzugang, Mobilfunk, Hosting) negativ ausgewirkt. Im Geschäftskundensegment hat United Internet hingegen zulegen können. Zudem schlugen erste Investitionen in den Aufbau eines eigenen 5G-Netzes sowie negative Effekte aus Regulierungsentscheidungen auf das Ergebnis durch.

Der Mobilfunk ist mit 10,2 Millionen Kundenverträgen (plus 4,7 Prozent) eine der zentralen Säulen des Konzerns. Die Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch, in der das Mobilfunk- und Zugangsgeschäft gebündelt ist, verzeichnete im Quartal ein Umsatzwachstum von 4,1 Prozent auf 940 Millionen Euro. Davon entfielen 749 Millionen Euro auf Serviceumsätze und 191 Millionen Euro auf das Hardwaregeschäft. Auch bei Drillisch ging das Ebitda um 3,7 Prozent auf knapp 166 Millionen Euro zurück.

Für das Gesamtjahr 2020 erwartet United Internet weiteres Kundenwachstum. Das Unternehmen rechnet mit einem Anstieg der Serviceumsätze von 2 bis 3 Prozent sowie ein Gesamtumsatzplus von 4 Prozent bei einem Ebitda auf Vorjahresniveau. Die Prognose sei weiterhin mit Unsicherheiten behaftet, da eine Einschätzung von Dauer und Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht genau möglich sei, warnte das Unternehmen.

(vbr)