App-Store-Monopol: Epic Games verklagt neben Apple auch Google

Ein "offenes, auf Wettbewerb beruhendes App-Store-Ökosystem für alle Nutzer und Anbieter" verlangt Epic in einer Klage gegen Google.

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Computerspielszene

Szene auf Epic Games' Titel Fortnite Battle Royale

(Bild: Epic Games)

Lesezeit: 2 Min.

Der Spieleentwickler Epic Games verklagt neben Apple auch Google wegen monopolistischer Praktiken in seinem App Store. Damit reagiert Epic Games auf die Sperre seines bekannten Spiels "Fortnite" in den App-Stores der beiden Duopolisten für Smartphone-Betriebssysteme. Beide Klagen wurden am Donnerstag beim US-Bundesbezirksgericht für das Nördliche Kalifornien eingebracht.

Beide Klagen berufen sich auf Bundeskartellrecht sowie dessen kalifornisches Pendant, den California Cartwright Act. Gegen Apple bringt Epic zehn Klagepunkte vor, gegen Google elf. Die Ausführungen unterscheiden sich zwar im Einzelnen, aber die erhobenen Vorwürfe sind im Kern ähnlich: Apple respektive Google würden ihr jeweiliges App-Vertriebs-Monopol unrechtmäßig aufrechterhalten, in dem sie zahlreiche technische und vertragliche Beschränkungen oktroyierten, die nicht wettbewerbsfördernd seien.

Epic Games stößt sich außerdem daran, dass die Teilnahme an den App Stores von Apple und Google bedingt, auch die ausnehmend teuren Zahlungsabwicklungsdienste des jeweiligen Konzerns zu nutzen, an die wiederum zahlreiche Bedingungen geknüpft seien. Apple und Google verrechnen in der Regel 30 Prozent Gebühren, während andere Anbieter mit weniger als drei Prozent zufrieden wären. Und während die Klage Apple vorwirft, die Einrichtung eines alternativen App-Stores zu verbieten, wird Google angelastet, dass es Handy-Hersteller vertraglich darin einschränkt, konkurrierende App-Stores auf den Geräten vorzuinstallieren.

Die Klagebegehren sind genau gleich: Das Gericht soll den jeweils Beklagten auferlegen, wettbewerbsfeindliches Verhalten einzustellen und alle erforderlichen Schritte zur Wiederherstellung von Wettbewerb zu ergreifen. Darüber hinaus sollen die als rechtswidrig behaupteten Klauseln in Verträgen als rechtswidrig und nicht anwendbar deklariert werden – und zwar nicht nur gegenüber Epic, sondern gegenüber allen App-Betreibern. Was Epic ausdrücklich nicht verlangt ist Schadenersatz und Strafschadenersatz.

Die Verfahren heißen Epic Games v. Apple (Az. 3:20-cv-05640) respektive Epic Games v. Google, Google Ireland, Google Commerce, Google Asia Pacific et Google Payment (Az. 3:20-CV-05671) und sind am US District Court Northern California anhängig.

(ds)