Corona-Überbrückungshilfe: Offizielles Formular verlinkt auf falsche Website

Wer über das offizielle Portal Corona-Soforthilfen beantragt, muss dabei ein Formular ausfüllen, in dem prominent auf eine falsche Website verlinkt wird.

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Corona-Überbrückungshilfe: Offizielles Formular verlinkt auf falsche Website

(Bild: Aleksey Boyko/Shutterstock.com)

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Die Probleme mit den URLs bei den Corona-Hilfen nehmen einfach kein Ende: Wer gegenwärtig über die bundesweit geltende Antragsplattform Überbrückungshilfe für Unternehmen beantragt, muss dabei unter anderem ein Formular ausfüllen, in dem ein prominent platzierter Link nicht zu mehr Informationen ("Aktuelle Version der Vollzugshinweise"), sondern zu einer Internetseite führt, die zum Verkauf steht. Statt zur offiziellen Seite https://www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de führt er zu ueberbrueckungshilfeunternehmen.de, einer geparkten Domain, die man kaufen kann.

Hinzu kommt ein weiterer Schreibfehler in der URL, der dafür sorgt, dass nicht einmal die händische Korrektur der Domain zur gewünschten Seite führt. Betrüger könnten die Domain jederzeit übernehmen und darüber Unternehmer ins Visier nehmen, die die "Erklärungen des Antragstellers" besonders genau überprüfen und die Informationsseite ansehen wollen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte die Plattform für weitere Liquiditätshilfen für krisengebeutelte Unternehmen Anfang Juli vorgestellt. Unternehmer können die Anträge nicht selbst stellen, dazu sind lediglich Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer berechtigt. Die Antragsstellung soll schnell erfolgen können und das Geld sollte rasch ausgezahlt werden. Während aber die beteiligten Ministerien für Wirtschaft und Finanzen in ihren Pressemitteilungen aber allem Anschein nach die richtige URL angegeben hatten, kam diese offenbar nicht überall auch so an: Google findet aktuell gleich mehrere Informationsseiten – etwa von Gemeinden – die auf die falsche URL verweisen.

Schon im April hatte es Probleme mit einem Hilfsprogramm für Unternehmen und Selbstständige gegeben, die angesichts der Einschränkungen des öffentlichen Lebens Finanzhilfen brauchten, um eine Insolvenz zu vermeiden: In Nordrhein-Westfalen war das Hilfsprogramm des Landes vorübergehend ausgesetzt worden, nachdem eine Betrugsmasche aufgeflogen war, die auf "Fake-Websites" beruhte. Solch eine Masche wäre angesichts der über ein öffentliches Formular verschickten falschen URL derzeit möglich. Auf eine Anfrage von heise online hat das Bundesministerium für Wirtschaft bislang noch nicht geantwortet. Unklar ist, wie genau es zu der falschen Verlinkung kommen konnte und seit wann der Fehler besteht.

[Update 19.08.2020 – 08:50 Uhr] Inzwischen hat das Bundeswirtschaftsministerium gegenüber heise online versichert, dass der Fehler bereits am 14. August behoben wurde. Die falsche URL sei bei der Aktualisierung eines Links nicht korrekt übertragen worden, hieß es noch zur Erklärung.

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