Folding@home auf Raspberry Pi: Corona-Forschung jetzt auch mit ARM-Prozessoren

Verteilte Rechenprojekte laufen nicht mehr nur auf PCs mit AMD- oder Intel-CPU. Vor Folding@home stellte Rosetta@home einen entsprechenden Linux-Client bereit.

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Folding@home auf Raspberry Pi: Corona-Forschung jetzt auch mit ARM-Prozessoren

(Bild: c't)

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Besitzer eines Raspberry Pi (ab der 3. Generation) oder anderer ARM-PCs können den Prozessor zur Proteinfaltung einsetzen. Die beiden Distributed-Computing-Projekte Folding@home und Rosetta@home stellen Clients auf Linux-Basis bereit, die den Umgang mit ARM-CPUs beherrschen. Bisher funktionierte das lediglich mit x86-Prozessoren, vorzugsweise von AMD und Intel.

Beide Clients entstanden in Zusammenarbeit mit Neocortix und ARM. Neocortix kennt sich bereits mit verteilten Rechenprojekten aus: Über dessen "PhonePaycheck" können Nutzer gegen Bezahlung die Rechenleistung ihrer Smartphones zur Verfügung stellen, zum Beispiel nachts während des Ladevorgangs.

Ein ARM-Client für Rosetta@home auf Debian-Basis steht schon seit April 2020 bereit. Im Falle von Folding@home verzögerte sich die Veröffentlichung auf diesen August; Entwickler der zugrundeliegenden Gromacs-Simulations-Software halfen in den vergangenen Monaten. Letztere kommt wie bei den bisherigen F@H-Clients für die CPU-Berechnungen zum Einsatz. Android-Apps zum Falten sollen folgen.

Wer Folding@home auf einem Raspberry Pi 4 oder 3 laufen lassen möchte, muss das aktuelle Raspberry Pi OS mit 64-Bit-Unterstützung aufspielen und im Anschluss den F@H-Beta-Client installieren. Bei einem Testlauf in der Redaktion funktionierte das problemlos. Nutzer sollten bei anhaltender Dauerlast allerdings die CPU-Temperaturen im Auge behalten – ein Nachrüstkühler bietet sich an.

Der Beweis: Der Folding@home-Client läuft auf einem Raspberry Pi 4.

(Bild: Denis Fröhlich / c't)

Sowohl Folding@home als auch Rosetta@home verteilen weiterhin Rechenaufgaben im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. Langfristig läuft zudem die Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Krebsbildungen. Redakteure und Leser von heise online und c't machen bei Folding@home im Team Heise Falter (Nummer 251999) mit, das sich zurzeit weltweit auf Platz 26 der stärksten Teams befindet.

(mma)