Apple gegen Epic: Gericht untersagt Rausschmiss der Unreal Engine

In einer Gerichtsentscheidung im Fall Epic gegen Apple wurde der "Fortnite"-Bann aufrechterhalten. Die Unreal Engine darf dagegen nicht ausgesperrt werden.

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Online-Spiel «Fortnite»

(Bild: dpa, Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Eine erste Gerichtsentscheidung im Streit zwischen Epic Games und Apple kann als Teilerfolg für beide Unternehmen gewertet werden: Die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers erhält zwar den Fortnite-Bann aus dem App-Store aufrecht, untersagte Apple aber gleichzeitig Schritte gegen die Unreal Engine.

Nach einem Regelverstoß der bekannten Spiele-App "Fortnite" hatte Apple die von Epic Games entwickelte Anwendung aus dem App Store entfernt. Epic reagierte darauf mit einer Klage, in dem das Unternehmen Apple vorwirft, seine Marktmacht zu missbrauchen. Apple wiederum drohte Epic Games mit dem Entzug der Entwickler-Privilegien. Das würde auch das Support-Ende der von Epic entwickelten Unreal Engine auf iOS und macOS bedeuten.

Dieser Schritt würde nicht nur die Unreal Engine als Plattform beschädigen, sondern die gesamte Spieleindustrie, schreibt Richterin Rogers in der Verfügung. "Apple und Epic haben das Recht, sich gegenseitig zu beklagen, aber dieser Streit sollte Unbeteiligte nicht in Mitleidenschaft ziehen." Vorerst dürfe Apple die Entwicklerrechte von Epic Games nicht einschränken.

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Zuvor hatten sich mehrere Entwickler das Vorgehen Apples gegen die Unreal Engine kritisiert. Prominente Unterstützung bekam Epic Games zum Beispiel von Microsoft: Ohne offiziellen Support der Unreal Engine unter iOS und macOS müsse Microsoft seine Kunden auf diesen Plattformen aufgeben, schrieb das Unternehmen in einem Gerichtsdokument.

Den "Fortnite"-Bann aus dem App Store schob Richterin Rogers dagegen keinen Riegel vor: Epic Games habe die Richtlinien des Apple Stores strategisch gebrochen. Vorerst gebe es deswegen keine Grundlage, die gegen die Regeln verstoßende App wieder in den App Store zu stellen. Die nächste Anhörung im Fall Epic gegen Apple soll am 28. September stattfinden.

Im Zentrum des Streits zwischen Apple und Epic Games stehen die Geschäftspraktiken des iPhone-Entwicklers: Apple verlangt 30 Prozent Provision für alle Digital-Inhalte, die über Anwendungen aus dem App Store vertrieben werden. Das Unternehmen gibt Entwicklern außerdem keine Möglichkeit, iOS-Apps auf alternativen Wegen zu verbreiten. Das schädige den Wettbewerb, schreibt Epic in seiner Klage.

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Eine ähnliche Klage hat Epic Games auch gegen Android-Entwickler Google eingereicht. Auch Google hat die "Fortnite"-App aus dem Play Store geworfen, nachdem Epic eine Direktzahlung eingeführt hatte. Wie Apple verlangt Google 30 Prozent aller digitalen App-Umsätze von Play-Store-Anwendungen. Im Gegensatz zu Apples iOS lässt Googles Android Installationen aus alternativen Quellen aber grundsätzlich zu.

(dahe)