Studienanfängerzahlen in der Informatik gehen leicht zurück
Während die Studienanfängerzahlen insgesamt deutlich angestiegen sind, sanken die Einschreibungen in der Informatik im Jahr 2001 um 4,6 Prozent.
Die Krise der Dot.Coms zeigt auch leichte Wirkungen bei den Studienanfängerzahlen: Nach Ansicht der Hochschulrektorenkonferenz haben die schlechten Nachrichten aus der New Economy mit dazu beigetragen, dass sich in diesem Jahr in der Informatik mit gut 25.000 Studenten 4,6 Prozent weniger Anfänger als im Vorjahr eingeschrieben haben. Insgesamt geht der Trend nach einer Mitteilung der Hochschulrektorenkonferenz dagegen weiter aufwärts: Mit einem Plus von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Studienanfänger erneut auf jetzt 342.000 -- die höchste bisher erreichte Zahl von Neu-Einschreibungen.
Auch die Anfängerzahlen bei den meisten Ingenieurstudiengängen entwickeln sich weiter positiv. Zwar ist die Zahl der Anfänger in der Elektrotechnik noch nicht wieder auf dem Niveau der späten 80er Jahre, doch mit 12.500 Elektrotechnikstudierenden im ersten Fachsemester sind immerhin 33 Prozent mehr Einschreibungen zu verzeichnen als im Jahr des absoluten Tiefstandes 1995. Auch der Rückgang bei der Informatik erscheint bei näherem Hinsehen nicht wirklich dramatisch: Die Einschreibzahlen in allen Fachrichtungen der Informatik haben sich in den letzten sechs Jahren insgesamt verdreifacht. Dabei entschieden sich in diesem Jahr etwa 18.000 für ein Studium an der Universität, während sich an den Fachhochschulen gut 7000 neue Studenten eingeschrieben haben.
"Nicht weniger, sondern mehr in die Hochschulen investieren!", forderte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Klaus Landfried angesichts der Gesamtzahlen. "Der angeblich einstimmig gefasste Skandal-Beschluss der Finanzminister vom September, die Investitionen in den Hochschulbereich jetzt nicht zu steigern und wegen rückläufiger Studierendenzahlen auf längere Sicht sogar zurückzufahren, wird mindestens für den Hochschulbereich durch diese Zahlen ad absurdum geführt", erklärte Landfried weiter. "Wir müssen endlich dem Beispiel anderer Länder folgen, die bewusst auf Zukunftsfähigkeit setzen und ihre Investitionen in die Bildung seit Jahren steigern, sonst verlieren wir den Anschluss an die internationale Entwicklung." Mit der jetzigen Personalausstattung sei der Ansturm nicht zu bewältigen. Daher würden mancherorts Zulassungsbeschränkungen nötig, um nicht die Qualität zu gefährden. (anm)