Firefox: Neue Webbrowser-Versionen für Desktop und Android

Firefox ist in Version 80 für den Desktop und als "Firefox Daylight" für Android erschienen. "Daylight" bringt eine neue UI und GeckoView mit.

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Mozilla

Das Firefox-Logo vor dem Hauptquartier der Mozilla Foundation in San Francisco.

Update
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Sowohl für den Desktop als auch für Android-Geräte ist Firefox in neuen Versionen erschienen. Das größere Update betrifft Android, der Browser hat sowohl eine neue Benutzeroberfläche als auch eine neue Rendering-Engine erhalten. Beim neuen Desktop-Firefox beschränken sich die Änderungen trotz der runden Versionsnummer 80 auf kleinere Verbesserungen und die üblichen Patches von Fehlern und Sicherheitslücken.

Der neue Firefox für Android ist zwar schon länger als stabile Version verfügbar, wird aber erst jetzt breit per Auto-Update verteilt. Seit dem gestrigen Dienstag an Nutzer in Europa, ab dem morgigen Donnerstag auch in Nordamerika. Das "Firefox Daylight" genannte Release nutzt erstmals Mozillas eigene Rendering-Engine GeckoView, woran die Entwickler seit gut einem Jahr arbeiten. Sie versprechen sich davon unter anderem Geschwindigkeitsvorteile.

Außerdem wurde das Benutzerinterface weitgehend überarbeitet. Zum Beispiel ist die Adressleiste nun verschiebbar, Tabs lassen sich gruppieren und laufende Videos per Picture-in-Picture-Funktion über andere Inhalte legen. Auch am Tracking-Schutz hat Mozilla gearbeitet.

Die Änderungen stoßen aber offenbar auf wenig Gegenliebe: In Googles Play Store häufen sich aktuell schlechte Bewertungen und frustrierte Kommentare. Die Kritik konzentriert sich einerseits auf die UI-Änderungen, die viele Benutzer wohl nicht erwartet hatten und die sie für Verschlechterungen halten. Zum anderen wird moniert, dass sich der Browser langsamer anfühle und instabiler sei.

Ein weiterer Kritikpunkt ist minimaler Add-on-Support. Wie Mozilla in einem Blogbeitrag zur neuen Version schreibt, gibt es für Firefox Daylight aktuell nur "die Top 9 Add-ons für verbessere Privatsphäre und Nutzererfahrung" aus Mozillas Empfehlungsprogramm. Immerhin soll die Auswahl in Zukunft wachsen.

Beim Desktop-Firefox fallen die Änderungen dezenter aus. Neben Fehlerbehebungen und geschlossenen Sicherheitslücken wurde zum Beispiel die Willkommenseite für neue Nutzer überarbeitet. Außerdem lässt sich der Browser – der wie viele Konkurrenten PDFs anzeigen kann – nun als Standard-PDF-Betrachter des Betriebssystems einstellen.

Recht viel Medienecho erfährt die Tatsache, dass Firefox das Masterpasswort umbenannt hat. Der Gebrauch von Begriffen wie "Master" oder "Slave" ist Gegenstand einer Debatte über diskriminierende Sprache in der IT. Diverse große Softwareprojekte wie GitHub oder der Linux-Kernel meiden die Begriffe mittlerweile. Firefox zieht nach und nennt den Generalschlüssel für gespeicherte Logins jetzt "Hauptpasswort" (beziehungsweise auf Englisch: "primary password"). Eine vollständige Liste der Änderungen in Firefox 80 findet sich in den Release Notes und den zugehörigen Entwicklerinformationen.

Die neuen Versionen von Firefox Desktop und Firefox für Android werden für bestehende Nutzer per Auto-Update verteilt und können von der Webseite des Projekts beziehungsweise über Googles Play Store heruntergeladen werden.

[Update 26.08.2020 09:13]: Informationen zu User-Kritik am neuen Firefox für Android ergänzt.

[Update 03.09.2020 15.35] Mozilla hat das Nutzerfeedback der vergangenen Woche berücksichtigt und im Rahmen eines Fast-Follow Updates in den letzten Tagen den "Zurück-Button" wieder eingeführt.

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(syt)