Digitale Gamescom 2020: Veranstalter ziehen positives Fazit

Keine Anspielmöglichkeiten, keine Party-Stimmung, ein stotternder Livestream – trotzdem sehen die Veranstalter die Digital-Gamescom als vollen Erfolg.

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Digitale Gamescom 2020: Veranstalter ziehen positives Fazit

Moderator Geoff Keighley beim Gamescom-Livestream Opening Night Live

(Bild: Koelnmesse)

Lesezeit: 3 Min.

Was ist die Gamescom ohne volle Messehallen und lange Schlangen noch wert? Die Veranstalter der ersten rein digitalen Spielemesse ziehen ein positives Fazit: Durch die Online-Ausrichtung sei die üblicherweise in Köln stattfindende Messe so international wie nie zuvor geworden. Aus 180 Ländern kamen die "Online Besucher", wie die Veranstalter die Zuschauer in einer Mitteilung bezeichnen.

Der eröffnende Livestream "Opening Night Live" war gleichzeitig der Höhepunkt der Messe: Über zwei Millionen Zuschauer haben das Event mit Moderator Geoff Keighley gleichzeitig eingeschaltet, schreibt das Gamescom-Team.

2019 hatten sich insgesamt 370.000 Besucher auf dem Messegelände in Köln eingefunden, wegen der Coronakrise musste die Messe 2020 aber digital stattfinden.

Diese digitale Darbietungsform sei "wegweisend", heißt es in der Pressemitteilung der Gamescom. Man habe konzeptionelle und inhaltliche Maßstäbe gesetzt. Dabei lief nicht alles rund: Der Eröffnungslivestream stockte auf Youtube und Twitch regelmäßig und ließ mehrere Spiele-Trailer zu Diashows verkommen. Dennoch sei die Show zum meistgesehenen Digital-Event der Messewirtschaft avanciert, schreiben die Veranstalter.

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Gamescom wichtigste Spiele 2020

Nicht mitgerechnet sind dabei andere Spiele-Streams, die außerhalb eines Messerahmens veranstaltet wurden – unter allen Gaming-Streams des Jahres war die Opening Night Live laut dem Gamescom-Team aber "unter den Top 3".

"Mit der gamescom 2020 haben wir ein vollwertiges, globales Event geschaffen, das die Games-Branche zusammengebracht hat. Wir haben versprochen, dass in den vier Tagen niemand an uns vorbeikommt – und wir haben geliefert", sagte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse.

In Zukunft soll die Gamescom zwar wieder vor Ort in Köln stattfinden. Viele der nun eingeübten Digital-Experimente könnte die Messe aber beibehalten. "Ich freue mich jetzt schon auf die Gamescom 2021, als weltgrößtes Games-Event sowohl vor Ort als auch digital", sagte Felix Falk, Geschäftsführer des deutschen Branchenverbands game. 2021 soll die Gamescom vor Ort wie im Netz als "hybride" Veranstaltung vom 25. bis zum 29. August stattfinden.

Abseits des Eröffnungslivestreams wurde die Gamescom vor allem von tagesfüllenden Shows getragen, die von IGN und Webedia produziert wurden. Darin waren unter anderem Entwickler-Interviews und weiteres Spielmaterial zu sehen. Alle Gamescom-Shows wurden von insgesamt 10 Millionen Zuschauern gesehen, schreiben die Veranstalter.

Große Spieleankündigungen blieben unterdessen aus: Microsoft und Sony bereiten den Start ihrer neuen Konsolengeneration Ende des Jahres vor. Welche Spiele wann gezeigt werden, entscheiden die Konsolenbauer maßgeblich mit – die Gamescom ging dabei weitgehend leer aus. (dahe)