Norwegen: Cyberangriffe auf Parlament und Kommunen

Unbekannte konnten sich Zugriff auf die E-Mail-Konten norwegischer Parlamentarier verschaffen. Kurz darauf zielten E-Mails mit Malware-Anhang auf Kommunen.

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Norwegen: Cyberangriffe auf Parlament und Kommunen

(Bild: M.Moira / Shutterstock.com)

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Unbekannte Angreifer haben sich in Norwegen Zugriff auf die E-Mail-Konten von Abgeordneten und Mitarbeiten des Parlaments verschafft. Dabei seien auch in unterschiedlichem Umfang Daten heruntergeladen worden, heißt es in einer Mitteilung der Parlamentsverwaltung vom Dienstag. Das Ausmaß des Schadens, die Zahl der Betroffenen und wer möglicherweise hinter dem Angriff steckt, ist nicht bekannt. Auch technische Details dazu, wie der Angriff stattfand, wurden nicht genannt.

Wenige Stunden nach Bekanntgabe eines Cyberangriffs auf das norwegische Parlament sind auch die E-Mail-Konten von 10.000 kommunalen Angestellten angegriffen worden. Das teilte die Firma Hedmark IKT, die die Datensysteme von sieben Gemeinden im Süden Norwegens betreibt, am späten Dienstagabend mit. Die Angestellten hätten eine E-Mail von einer vermeintlichen Kollegin bekommen, deren Inhalt Malware enthalte.

Mehrere Mitarbeiter sollen den Anhang geöffnet haben. Es war aber unklar, wie viele. Der Chef der Firma, Edvard Lysne, sagte der Zeitung Verdens Gang, dass rund 10.000 Empfänger von dem Angriff betroffen seien. Ob es einen Zusammenhang zu dem Angriff auf die Parlamentarier gibt, war zunächst unklar. Der norwegische Inlandsgeheimdienst PST untersucht, ob die Parlamentsattacke Teil einer Geheimdienstoperation eines anderen Landes sein könnte, berichtete der Sender NRK. Im Storting, dem norwegischen Parlament, seien die IT-Sicherheitsvorkehrungen zuletzt immer weiter verstärkt worden, unter anderem mit Zwei-Faktor-Authentifizierung, schreibt Verdens Gang. (mit Material der dpa) / (axk)