Corona-Warn-App: Jeder zweite Onliner zweifelt an der Wirksamkeit

51 Prozent der Internetnutzer vermuten, dass die Mobilanwendung im Kampf gegen Corona "nichts ändern wird". Ihre Privatsphäre sehen 12 Prozent gefährdet.

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Corona-Warn-App: Jeder zweite Onliner zweifelt an der Wirksamkeit

(Bild: Marco.Warm / Shutterstock.com)

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Die Hoffnungen auf positive Effekte der Corona-Warn-App der Bundesregierung sind aktuell niedriger, als sie es noch vor dem Erscheinen der Mobilanwendung waren. 51 Prozent der Internetnutzer in Deutschland gehen davon aus, dass die App zum Nachverfolgen möglicher Kontakte mit Coronavirus-Infizierten an der Gesamtsituation "nichts ändern wird". Im Juni hatten sich erst 41 Prozent entsprechend geäußert. Dass sich die Zahl der Neuinfektionen durch die App verringert, denken nur noch 23 Prozent, während es im Juni 29 Prozent waren.

Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Initiative D21 und der TU München hervor. Beteiligt waren in zwei Wellen im Juni und im August jeweils über 1000 Personen über 18 Jahren in Deutschland, die das Internet privat nutzen. Demnach verwenden inzwischen 29 Prozent der Befragten die Mitte Juni herausgekommene Corona-Warn-App, was den rund 17,5 Millionen Bürgern entspricht, die sich die Anwendung bis Ende August aufs Smartphone geladen hatten. Im Juni hatten zunächst nur 17 Prozent der Befragten angegeben, die Anwendung einsetzen zu wollen, 23 Prozent zeigten sich unschlüssig. 28 Prozent erklärten zuletzt, sie auf keinen Fall zu installieren.

Bedenken der Bürger gegen die Anwendung sind seit Juni tendenziell zurückgegangen. Statt 57 Prozent der Befragten befürchten so inzwischen etwa nur noch 44 Prozent "zu viel Überwachung durch den Staat". Statt 35 meinen inzwischen 40 Prozent, dass ihre Daten "gut aufgehoben sind". 88 Prozent der Nutzer finden es einfach, die App zu bedienen. 69 Prozent haben das Gefühl, einen "wichtigen gesellschaftlichen Beitrag" zu leisten. Sicherer fühlen sich aber nur 41 Prozent. Von allen Teilnehmern gingen im August noch 19 Prozent davon aus, dass sich durch das Programm das öffentliche Leben wieder normalisieren könne, im Juni waren es 22 Prozent. (olb)