Angst vor Hackern aus China: Trump will Cybersicherheit im Weltraum erhöhen

Betreiber von Satelliten und Raumschiffen sollen ihre Systeme laut Trumps Anordnung besser vor Hackerangriffen und elektronischen Störmaßnahmen schützen.

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Angst vor Hackern aus China: Trump will Cybersicherheit im Weltraum erhöhen

(Bild: sdecoret / Shutterstock.com)

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US-Präsident Donald Trump hat am Freitag seine fünfte Anordnung zur Weltraumpolitik unterzeichnet. Der Republikaner will damit die Cybersicherheit von Weltraumsystemen wie Satelliten und Raumschiffen sowie den zugehörigen Bodenstationen verbessern. Vertreter des Weißen Hauses verwiesen bei der Präsentation des Papiers auf wachsende mannigfaltige und komplexe Bedrohungen für einschlägige Hard- und Software durch ausländische Gegner.

In einem jüngst veröffentlichten Bericht des Pentagons ist vor allem von Chinas zunehmend ambitionierten Weltraumprogramm die Rede sowie den Bemühungen des Reichs der Mitte, Waffen wie "Jammer" für elektronische Störmaßnahmen gegen Satelliten sowie weitere "offensive Cyberfähigkeiten" zu entwickeln. Ein Appell der Direktive lautet, die Kommunikation mit Systemen im All über ihre gesamte Einsatzzeit hinweg vor solchen Attacken etwa mit starken Authentifizierungsmaßnahmen und "effektiven, validierten sowie getesteten Verschlüsselungsverfahren" abzuschirmen.

Ein weiteres Prinzip zielt auf das "Management von Risiken in der Lieferkette", von denen die Cybersecurity der Technik ebenfalls beeinträchtigt werden könnte. So sollen nur Produkte "vertrauenswürdiger Lieferanten" beschafft und deren Funktionsweise ständig kontrolliert werden. Der von Trump forcierte Bann des chinesischen Ausrüsters Huawei in US-Mobilfunknetzen ist hier unschwer wiederzuerkennen. Gefälschte, manipulierte oder mit Malware verseuchte Geräte sollen frühzeitig identifiziert, andere verfügbare Maßnahmen zur Risikominimierung verwendet werden.

Generell hält die US-Regierung Eigentümer und Betreiber von Weltraumsystemen an, spezielle Cybersicherheitspläne für ihre Anlagen zu entwickeln und umzusetzen. Diese müssten gewährleisten, dass die Kontrolle über Raumfahrzeuge behalten bleibt oder im Fall eines erfolgreichen Angriffs zumindest rasch wiedererlangt werden kann. Die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit kritischer Funktionen und der Missionen einschließlich bereitgestellter Dienste und ausgetauschter Daten sollte verifizierbar sein.

Konkret drängt das Weiße Haus etwa auf einen Schutz vor unberechtigtem Zugriff auf kritische Raumfahrzeugfunktionen. Bodenstationen, die operativ genutzte Technologie und IT-Systeme sollen durch bewährte, etwa von der US-Normungsbehörde NIST befürwortete Cybersicherheitspraktiken abgeschirmt werden, um Gefahren der Infektion mit Schadsoftware und des missbräuchlichen Zugriffs auch durch Innentäter zu verringern.

Die Initiative wirbt zudem für das Aufstellen "angemessener Hygienepraktiken" im Bereich der Sicherheit automatisierter Systeme und den Einsatz von Angriffsserkennungsmethoden etwa für Antennen, Terminals, Funkempfänger, Router, Netzwerke und die Stromversorgung. Insgesamt soll die Kooperation zwischen staatlichen Stellen und privaten Betreibern in diesem Bereich gestärkt werden. Zuvor hatten Forscher vor folgenschweren Hackerangriffen insbesondere auf Satelliten gewarnt. Mit anderen einschlägigen Anordnungen instruierte Trump unter anderem die NASA, wieder bemannte Mondmissionen durchzuführen. (tiw)